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Fundus hypertonicus

(Weitergeleitet von Hypertensive Retinopathie)

Synonym: hypertensive Retinopathie

1. Definition

Beim Fundus hypertonicus handelt es sich um eine Schädigung der arteriellen Gefäße (Arteriolen) der Netzhaut (Retina) im Rahmen einer systemischen arteriellen Hypertonie.

2. Ätiologie

Die pathologischen Veränderungen der retinalen Arteriolen sind auf eine primäre oder sekundäre Hypertonie zurückzuführen.

3. Pathogenese

Die Schädigungen der Retina lassen sich in akute, chronische und arteriosklerotisch bedingte Läsionen einteilen.

3.1. Akute Schädigung

Zunächst kommt es bei einer Hypertonie zu einer reaktiven Vasokonstriktion der retinalen Gefäße. Sie lassen sich in der Spiegelung des Augenhintergrundes als vasospastisch veränderte, dünnere Arteriolen erkennen.

3.2. Chronische Schädigung

Eine chronische Hypertonie führt zusätzlich zur Schädigung und zum Zusammenbruch der Blut-Retina-Schranke. Die Folgen sind strichförmige Einblutungen in die Retina. In der Macula und um die Macula herum ordnen sie sich zu einer sternenformartigen Figur an. Man sieht exsudative Lipidablagerungen und Mikroinfarkte in der Nervenfaserschicht (Cotton-Wool-Herde).

3.3. Arteriosklerotisch bedingte Schädigung

Durch den erhöhten Druck in den retinalen Gefäßen kommt es im Verlauf zu einer Wandverdickung der retinalen Arteriolen mit Ausbildung einer Arteriosklerose. In der Fundoskopie sind sie aufgrund ihres breiteren und helleren Reflexes auffällig und werden daher Kupferdrahtarterien, die Maximalvariante Silberdrahtarterien genannt.

4. Klassifikation

Eine Einteilung der retinale Schädigung lässt sich nach der Keith-Wagener-Baker-Klassifikation in 4 Stadien vornehmen.

Stadium Manifestation
I leichte, generalisierte Verengung der Arteriolen, auffällige Tortuositas (Schlängelung), keine fokalen Engstellen
II starke, generalisierte Gefäßengstellung mit fokalen Engstellen, positives Gunn-Zeichen
III zusätzlich Blutungen, harte Exsudate, Cotton-wool-Herde
IV zusätzlich Papillenödem und Optikusatrophie

5. Symptomatik

Die Patienten leiden ggf. zusätzlich zu den typischen Symptomen einer Hypertonie wie Kopfschmerz, Palpitationen und Nervosität an Augenschmerzen und Visusstörungen. Diese Symptome treten jedoch erst oft in einem fortgeschrittenen Stadium (III und IV) auf.

6. Diagnostik

Die pathologischen Veränderungen der Netzhaut lassen sich in einer Ophthalmoskopie erkennen.

7. Therapie

Die Therapie erfolgt durch eine adäquate medikamentöse Einstellung des Blutdrucks.

Stichworte: Hypertonie, Retina
Fachgebiete: Augenheilkunde

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22.11.2020, 17:47
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