Hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz
Definition
Die hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz ist die häufigste Form der Ovarialinsuffizienz, die durch erhöhte Konzentration von Androgenen (Hyperandrogenämie) entsteht.
Hintergrund
Erhöhte Androgenkonzentrationen induzieren eine Dysbalance in der Ausschüttung von Gonadotropinen, was zu einer Verschiebung des Verhältniss zwischen LH und FSH führt. Erhöhte LH-Level induzieren die ovarielle Synthese von Androgenen, erniedrigte FSG-Level hemmen die Verstoffwechselung von Androgenen zu Östrogenen. Die Folge ist ein Circulus vitiosus mit gestörter Follikelreifung.
Ursachen
Ursachen für eine Hyperandrogenämie sind unter anderem:
- das polyzystische Ovarialsyndrom
- androgenbildende Tumoren wie Nebennierenrindenkarzinome
- das adrenogenitale Syndrom
- das Cushing-Syndrom
Symptome
Wie für alle Formen der Ovarialinsuffizienz sind Zyklusanomalien mit Anovulation, Oligomenorrhö bzw. Amenorrhö typisch. Je nach Ausmaß der Hyperandrogenämie kann vermehrter Haarwuchs (Hirsutismus), Akne und Seborrhö sowie eine Androgenisierung mit Absinken der Stimmfrequenz, Muskelzuwachs und Klitorishypertrophie beobachtet werden.
Therapie
Eine ursächliche Therapie der Hyperandrogenämie steht im Vordergrund. Ohne Kinderwunsch und bei ovarieller Ursache der übermäßigen Androgenproduktion kann diese durch Ovulationshemmern unterdrückt werden. Adrenalen Ursachen können ggf. mit Glukokortikoiden behandelt werden.
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