Hirudiniasis
Englisch: hirudiniasis
Definition
Als Hirudiniasis bezeichnet man eine parasitäre Infektionskrankheit, bei der ein Befall mit Blutegeln vorliegt. Man unterscheidet eine externe und eine interne Hirudiniasis.
Einteilung
Es existieren zwei Formen der Hirudiniasis. Die interne Hirudiniasis ist durch einen Befall der Schleimhäute von Mund, Rachen und Nase gekennzeichnet. In seltenen Fällen ist auch der Ösophagus betroffen. Ursächlich ist eine Infektion mit der Gattung Dinobdella und Limnatis. Die Übertragung erfolgt beim Baden oder Trinken aus freien Gewässern. Bei der externen Hirudiniasis liegt ein Befall der Haut vor. Typischer Erreger ist beispielsweise die Gattung Haementeria, die im Wasser lebt. Darüber hinaus kann die externe Hirudiniasis durch Landegel der Gattung Haemadipsa ausgelöst werden.
Klinik
Typische Symptome der Erkrankung sind Brennen, Juckreiz und Rötungen an der Stelle des Bisses. Zudem kann es zu ödematösen Schwellungen der betroffenen Bereiche und zu andauernden Blutungen kommen. Patienten mit einer internen Hirudiniasis zeigen häufig zusätzlich Dyspnoe, Stridor und Husten sowie Erbrechen und eine Hämaturie.
Eine mögliche Komplikation der Hirudiniasis sind Wundinfektionen.
Therapie
Die Therapie der Hirudiniasis umfasst die Entfernung des Egels. Bei einer externen Hirudiniasis erfolgt dies in der Regel mithilfe einer Pinzette. Bei einem internen Befall ist in manchen Fällen eine endoskopische Entfernung indiziert. Bei der manuellen Entfernung des Egels muss darauf geachtet werden, nicht zu starken Druck auf den Egel auszuüben. Wird zu starker Druck ausgeübt, besteht die Gefahr der Regurgitation des Darminhalts des Egels.
Quellen
- Pschyrembel - Hirudiniasis, abgerufen am 22.09.2022