Hirsuties papillaris penis
Synonyme: Hirsuties papillaris coronae glandis, Hornzipfelchen, Hornzipfel, Hirsutoide Penispapillome
Englisch: horn tip
Definition
Hirsuties papillaris penis bezeichnet weiße oder weißlich-gelbe, reihenförmige, papilläre oder filiforme Veränderungen an der Glans penis mit einem Durchmesser von ca. 1 - 3 mm. Sie treten insbesondere an der Corona glandis und am Übergang zum Sulcus coronarius auf.
Hintergrund
Es handelt sich um einen Atavismus, also ein Wiederauftreten von normalerweise nicht ausgebildeten anatomischen Merkmalen, die bei entfernteren stammesgeschichtlichen Vorfahren vorhanden waren. Die Hirsuties papillaris penis sind daher harmlos und ohne Krankheitswert.
In der Adoleszenz treten die Hirsuties papillaris penis bei ca. 15 - 25 % der Jungen auf. Im Erwachsenenalter sind sie bei etwa 10–30 % der Männer zu finden. Nach einer Zirkumzision treten sie seltener auf.
Differentialdiagnostik
Beim Vorliegen einer typischen Klinik handelt es sich um eine Blickdiagnose, die keiner weiteren Diagnostik bedarf.
Differentialdiagnosen sind u.a. Mollusca contagiosa, Lichen ruber, bowenoide Papulose, Condylomata acuminata und Condylomata lata (Syphilis).
Therapie
Da die Hirsuties papillaris penis ohne Krankheitswert ist, ist keine Therapie notwendig.
Bei hohem individuellen Leidensdruck können kosmetische Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Etablierte Verfahren sind CO2-Laserbehandlung, Elektrokauterisation oder Kryochirurgie in Lokalanästhesie. Die Verfahren können allerdings eine Narbenbildung verursachen, welche dann tatsächlich Beschwerden verursachen.
Alternative Methoden, wie die lokale Anwendung von Teebaumöl, Ciclopiroxolamin oder Zahnpasta, können schwere Schleimhautreizungen verursachen und sind nicht zu empfehlen.
Literatur
- Essentials Manual Jungenmedizin (2017) B. Stier, Springer
- Altmeyers Enzyklopädie