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Heterobilharziose (Hund)

Synonym: Heterobilharzia americana-Infektion beim Hund

1. Definition

Als Heterobilharziose beim Hund bezeichnet man eine parasitär bedingte Infektionskrankheit beim Hund.

2. Erreger

Der Parasit Heterobilharzia americana aus der Familie der Schistosomatidae ist ein getrenntgeschlechtlicher Saugwurm. Die Körperlänge beträgt beim Männchen zwischen 4 und 19, beim Weibchen zwischen 9 und 18 mm.

3. Vorkommen

Der Erreger parasitiert in den Mesenterialvenen beim Waschbär, Nutria, Luchs, Opossum, Weißwedelhirsch und gelegentlich auch beim Hund. Er kommt in feucht-warmen Gebieten der USA (Südatlantik- und Golfküstengebiete) vor. In Gebieten, in denen der Waschbär stark vertreten ist, können Hunde ziemlich häufig befallen sein.

4. Entwicklung

Mit Heterobilharzia americana infizierte Endwirte setzen die Eier über ihren Kot ab. Aus den Eiern schlüpfen im Wasser Mirazidien, die sich in Süßwasserschnecken (Lymnaea cubensis u.a.) zu Zerkarien entwickeln. Nachdem diese frei werden, dringen sie bei Kontakt der Endwirte mit Wasser durch deren Haut in den Körper ein.

Nachdem die Zerkarien im Lymph-Blut-Strom wandern, gelangen sie über die Lunge und die Leber an ihren definitiven Ansiedlungsort, den Mesenterialvenen. Die Präpatenz beträgt in etwa 10 bis 11 Wochen, wohingegen die Lebensdauer der Parasiten im Wirt mit 4 bis 10 Jahren angegeben wird.

5. Klinik

Die Eier der Parasiten verursachen in Hunden multiple Granulome in Darm, Leber und anderen Organen. Das klinische Bild ist von einer Dermatitis (bedingt durch die Penetration der Zerkarien), Husten (aufgrund der Lungenwanderung) und chronischer, mukoid bis blutiger Diarrhö, Anorexie und Abmagerung geprägt.

Zu den klinisch-pathologischen Befunden zählen Anämie, Eosinophilie, Hyperglobulinämie, Hypalbuminämie und Hyperkalziämie.

6. Therapie

Praziquantel in hoher Dosierung (25 mg/kgKG über 2 bis 3 Tage oder Fenbendazol (40 mg/kgKG p.o.) während 10 Tagen erwies sich als gut wirksam gegen Heterobilharzia americana.

7. Literatur

  • Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005

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17.09.2018, 14:15
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