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Herzbasistumor (Hund)

1. Definition

Unter dem Begriff Herzbasistumor fasst man beim Hund alle Tumoren zusammen, die an der Herzbasis liegen.

2. Vorkommen

Alte Englischen Bulldoggen, Boxer und auch Boston Terrier weisen eine Disposition für diese seltenen Tumoren auf. Im Vergleich kommt das kardiale Hämangiosarkom 10-mal häufiger vor als der Herzbasistumor.

3. Ätiologie

Die häufigsten Herzbasistumoren sind Chemodektome (Paragangliome), gefolgt von Schilddrüsenadenomen oder Schilddrüsenadenokarzinomen infolge von Entartungen ektopischen Schilddrüsengewebes (rund 10 % aller Fälle).

4. Pathogenese

Herzbasistumoren befinden sich meistens im Bereich des Glomus caroticum und der Chemorezeptoren sowie zwischen Aorta ascendens und dem Pulmonalarterienstamm (Truncus pulmonalis). Diese Tumoren wachsen im Gegensatz zu Hämangiosarkomen deutlich langsamer und sind weniger gefäß- und lumeninvasiv.

5. Klinik

Die klinischen Symptome hängen von der Lokalisation, dem Tumorwachstum und der Invasivität ab.

Neben asymptomatischen bis leichten Erkrankungen kann es auch zu schweren und lebensbedrohlichen Symptomen kommen. Unabhängig von der Tumorart entwickelt sich häufig ein Perikarderguss, der bei Volumenzunahme zu einer Herzbeuteltamponade mit entsprechenden Komplikationen (Rückwärtsversagen, konsekutiv Vorwärtsversagen) führen kann. Betroffene Tiere kollabieren, sind deutlich leistungsintolerant und lethargisch.

6. Diagnose

Neben der Anfertigung von Röntgenbildern ist die Echokardiographie die Untersuchung der Wahl. Die Lokalisation einer Umfangsvermehrung auf dem Aortenbogen oder dem Truncus pulmonalis ist für Herzbasistumoren pathognomonisch.

Aufgrund der typischen Lokalisation ist nicht von einer Metastase als Ursache auszugehen.

7. Therapie

Eine kausale Therapie ist nicht möglich. Im Vordergrund steht die palliative Perikardiozentese und Fenestration des Herzbeutels. Aufgrund der Lokalisation und der guten Durchblutung ist eine chirurgische Resektion nur mit Vorsicht in Erwägung zu ziehen.

8. Prognose

Nach einer umfassenden chirurgischen Perikardektomie kann die mittlere Überlebenszeit mehr als 2 Jahre betragen.

9. Literatur

  • Kresken J-G, Wendt RT, Modler P. 2019. Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242994-9
  • Treggiari E, Pedro B, Dukes-McEwan J, Gelzer A.R., Blackwood L. A descriptive review of cardiac tumours in dogs and cats. 2015. Veterinary and Comparative Oncology, Volume 15, Issue 2, p. 273-288.

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