HIV-1-Protease
Definition
Die HIV-1-Protease ist eine Protease des HI-Virus. Mit anderen Proteasen aus Retroviren wird sie auch zu den Retropepsinen zusammengefasst.
Biochemie
Die HIV-1-Protease ist ein Homodimer und gehört zur Gruppe der Aspartatproteasen. Jede Untereinheit besteht aus 99 Aminosäuren und besitzt je einen katalytisch aktiven Aspartatreste, der im gemeinsamen aktiven Zentrum liegt.
Die Protease schneidet lange Vorläuferproteine des Virus in kleinere, aktive Proteine. Dieser Schritt ist essentiell für die Assemblierung neuer Virions.
Darüberhinaus wird davon ausgegangen, dass die HIV-1-Protease ebenfalls Proteine der befallenen Wirtszelle proteolytisch schneidet. Vermutet wird, dass unter anderem diese Proteolyse in CD4-positiven T-Zellen zu einem apoptotischen Zelltod führt.[1]
Pharmakologie
Eine antiretrovirale Therapie zu Behandlung einer HIV-Infektion beinhaltet unter anderem die Gabe von Proteaseinhibitoren, die die HIV-1-Protease hemmen. Zu diesen Wirkstoffen gehören z.B. Lopinavir, Ritonavir oder Nelfinavir. Sie besetzten das aktive Zentrum der Protease und hemmen sie so kompetitiv. In der Folge wird die Vermehrung und Reifung der HI-Viren gestört.[2]
Quellen
- ↑ Yang et al Effects of HIV-1 protease on cellular functions and their potential applications in antiretroviral therapy. Cell & Bioscience, 2012
- ↑ Konvalinka et al Retroviral proteases and their roles in virion maturation. Virology, 2015