Glossodynie
Synonyme: Zungenschmerz, Zungenbrennen, Glossalgie
Englisch: glossodynia
Definition
Bei der Glossodynie handelt es sich um ein mulitfaktorielles Schmerzsyndrom der Zunge und benachbarter Schleimhautpartien im Mund, das vorwiegend postmenopausal bei Frauen auftritt. Es kann mit Mundtrockenheit und Geschmacksstörungen einhergehen.
- ICD-10-Code: K14.6
Terminologie
Die Terminologie ist in der medizinischen Literatur uneinheitlich. Die Zungenschleimhaut soll bei einer Glossodynie bzw. beim etwas weiter gefassten Burning-Mouth-Syndrom (BMS) definitionsgemäß keine pathologischen Veränderungen zeigen.[1] Der Begriff wird in der medizinischen Alltagssprache jedoch häufig auch für sekundäre Schmerzsyndrome verwendet, bei denen zusätzliche Schleimhautveränderungen auftreten (z.B. Hunter-Glossitis).
Ursachen
Die Ursachen der idiopathischen Glossodynie sind ungeklärt. Es wird ein Zusammenhang mit hormonellen Dysbalancen (Östrogen- oder Progesteronmangel) vermutet, allerdings ohne starke Evidenz. Ferner werden immunologische und psychische Ursachen (larvierte Depression) diskutiert.
Auslöser einer sekundären Glossodynie sind u.a.:
- Vitaminmangel, v.a. Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel
- Kontaktallergie, z.B. bei Zahnersatz
- Eisenmangelanämie, Plummer-Vinson-Syndrom
- Sjögren-Syndrom
- Medikamente (z.B. Betablocker)
Quellen
- ↑ Michel, O.: Diagnostik und Therapie bei Glossodynie. hautnah dermatologie 2020; 30(2): 42-48