Geysir-Phänomen
Synonym: Geysir-Zeichen
Englisch: Geyser sign, Geyser phenomenon
Definition
Das Geysir-Phänomen ist ein radiologisches Zeichen im Bereich des Schultergelenks. Bei der Arthrografie des das Glenohumeralgelenks kommt es nach der Injektion des Kontrastmittels zu einem eruptionsartigen Fluss in die Bursa subacromialis und die Bursa subdeltoidea sowie in das AC-Gelenk. Das Zeichen ist hinweisend auf eine Cuff-Arthropathie.
Hintergrund
Das Geysir-Phänomen ist durch eine Flüssigkeitsansammlung oberhalb des Schlüsselbeins gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um Gelenkflüssigkeit aus dem Glenohumeralgelenk, die nach kranial gewandert ist. Bei einer chronischen Cuff-Arthropathie und einem vollständigen Riss der Rotatorenmanschette führt die Instabilität des Humeruskopfes im Glenohumeralgelenk zur fortschreitenden Schädigung. Durch chronische Impaktion des Humeruskopfes wird die untere Kapsel des AC-Gelenks aufgerissen, und die Gelenkflüssigkeit tritt über das Bursa-System nach oben aus.
Das Geysir-Phänomen wird oft als Zeichen einer primären Erkankung des AC-Gelenks fehlgedeutet.
Klinik
Die Gelenkflüssigkeit lässt sich als prall-elastische Vorwölbung über dem AC-Gelenk tasten. In der Sonografie erscheint sie als hypoechogene Flüssigkeitsansammlung.
Quelle
- Geyser sign (shoulder) - radiopedia, abgerufen am 12.10.2024
Literatur
- Scheibel et al., Expertise Schulter. Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021
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