Gaumenspalte (Pferd)
Synonyme: Palatoschisis, Wolfsrachen
Definition
Als Gaumenspalte bezeichnet man eine seltene Fehlbildung des harten oder weichen Gaumens beim Pferd.
Ätiopathogenese
Angeborene Gaumenspalten treten aufgrund einer mangelhaften Ausbildung des Processus palatinus der Maxilla auf. In seltenen Fällen können Gaumenspalten auch iatrogen verursacht sein, z.B. durch Komplikationen bei verschiedenen Operationen.
Symptome
Bei einer angeborenen Gaumenspalte treten bereits im Fohlenalter spezifische Symptome auf, unter anderem:
Meist entwickeln die Fohlen infolgedessen eine chronische Aspirationspneumonie und zeigen Entwicklungsstörungen.
Diagnostik
Angeborene Gaumenspalten werden bei Fohlen in der Regel entweder bei der Erstuntersuchung nach der Geburt oder aufgrund der charakteristischen Symptomatik nach kurzer Zeit diagnostiziert. Gaumenspalten, die den harten Gaumen betreffen, können meist durch eine einfache Inspektion der Maulhöhle erkannt werden.
Falls die Gaumenspalte den weichen Gaumen betrifft, kann diese nur mithilfe einer Endoskopie diagnostiziert werden.
Therapie
Aufgrund der engen anatomischen Verhältnisse ist eine Gaumenspalte beim Pferd kaum therapierbar. Zusätzlich erschweren das lang ausgebildete Gaumensegel und die darauf liegende Epiglottis den chirurgischen Verschluss. Es sind sowohl operative Verfahren (via Laryngotomie oder Pharyngotomie) als auch transorale endoskopische Methoden beschrieben, die jedoch bisher (2020) keine optimalen Ergebnisse hervorgebracht haben.
Prognose
Die Prognose ist als schlecht einzustufen.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.