Fructosamin
Synonym: Glykiertes Serumprotein, Fruktosamin
Definition
Fructosamine sind Aminozucker der Fructose. Sie spielen eine Rolle bei der Therapiekontrolle bei Diabetes mellitus.
Biochemie
Fructosamine entstehen im Körper durch Reaktion der Carbonylgruppe von Glucose mit der Aminogruppe von Proteinen (Amadori-Reaktion).
Das Ausmaß dieser nichtenzymatischen Glykierung der Plasmaproteine ist abhängig von der Höhe des Blutzuckerspiegels. Diese Plasmaproteine werden auch als glykierte Serumproteine bezeichnet. Etwa 70 % des Fructosamins wird von Albumin, ca. 15 % von Immunglobulinen repräsentiert.
Labordiagnostik
Die quantitative Bestimmung der Fructosamine im Serum liefert eine Aussage zur Höhe des Blutzuckerspiegels in den letzten 1 bis 3 Wochen. Damit eignet sich die Bestimmung der Fructosamine zur Beurteilung der Güte einer eingeleiteten Diabetestherapie (z.B. Insulintherapie), insbesondere bei Hämoglobinopathien.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Beurteilung des glykierten Hämoglobins (HbA1c), das eine Aussage zum Blutzuckerspiegel der letzten 6 bis 8 Wochen erlaubt und weniger anffällig gegenüber Einfluss- oder Störfaktoren ist.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt.
Interpretation
Der Referenzbereich beträgt:
- 205 - 285 µmol/l
Erhöhte Werte weisen auf eine unzureichende Blutzuckereinstellung hin. Die Ergebnisse sind abhängig von der Gesamteiweißkonzentration der Serumprobe. Falsch hohe Werte finden sich bei Hyperbilirubinämie und Akute-Phase-Reaktion, falsch niedrige bei Hypoproteinämien.
Literatur
- Gressner AM., Arrndt T. Lexikon der medizinischen Laboratoiumsdiagnostik, 3. Auflage, 2019. Springer
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