Friedländer-Pneumonie
nach dem deutschen Pathologen und Mikrobiologen Carl Friedländer (1847-1887)
Synonym: Klebsiellen-Pneumonie
Englisch: Friedländer's pneumonia, Klebsiella pneumonia
Definition
Die Friedländer-Pneumonie ist eine durch Klebsiella pneumoniae verursachte, abszedierende Pneumonie, die meist nosokomial auftritt. Sie wird von einigen Autoren zu den atypischen Pneumonien gezählt.
Epidemiologie
Klebsiella pneumoniae gehört zu den häufigsten Erregern der nosokomialen Pneumonie. Betroffen sind insbesondere immungeschwächte Patienten. Als ambulant erworbene Pneumonie tritt die Friedländer-Pneumonie mit etwa 3 bis 5 % der Fälle eher selten auf.
Ätiologie
Die Friedländer-Pneumonie wird durch das gramnegative Stäbchenbakterium Klebsiella pneumoniae ausgelöst.
Klinik
Die Symptome ähneln denen der Lobärpneumonie. Meist äußert sich die Friedländer-Pneumonie durch Husten, Dyspnoe, Thoraxschmerzen und Fieber. Typisch für die Erkrankung ist der "ziegelrote Auswurf".
Diagnostik
Es wird die übliche Pneumonie-Diagnostik mittels Anamnese, körperlicher Untersuchung und Röntgen-Thorax durchgeführt. In der Bildgebung zeigt sich typischerweise ein Befall der oberen Lungenlappen.
Der Erregernachweis ist durch eine Anzucht aus Sputum oder Blutkulturen sowie PCR möglich.
Therapie
Zur antibiotischen Therapie werden in der Regel Cephalosporine der dritten Generation, neuere Fluorchinolone oder Carbapeneme angewendet. Die Behandlung sollte antibiogrammgerecht angepasst werden, da oft eine Multiresistenz besteht.
Prognose
Letale Verläufe sind möglich, insbesondere wenn die Diagnostik und Therapie zu spät erfolgen.
Literatur
- Pschyrembel – Friedländer-Pneumonie abgerufen am 17.05.2022
- AWMF-Leitlinie: S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie – Update 2017 abgerufen am 17.05.2022