Flohbefall (Hund)
Definition
Unter einem Flohbefall des Hundes versteht man eine Ektoparasitose, die insbesondere durch Flöhe der Gattung Ctenocephalides hervorgerufen wird.
Ätiologie
Der Hundefloh (Ctenocephalides canis) tritt überwiegend bei Wildcaniden auf. Andere Floharten (z.B. Ceratophyllus gallinae) kommen bei Hunden eher seltener vor.
Der Entwicklungszyklus der Flöhe dauert in der Regel (bei Zimmertemperatur) etwa 3 bis 4 Wochen. Insbesondere im Puppenstadium sind die Parasiten resistent gegenüber Hitze, Austrocknung und kurzfristigem Frost. Nach dem Schlupf aus dem Kokon beginnt die Wirtssuche und die damit einhergehende Eiablage. Adulte Flöhe bleiben in der Regel etwa 4 bis 8 Wochen auf dem Wirt. Die Adulten machen nur etwa 5 % der Flohpopulation aus, der weitaus größere Anteil besteht aus Puppen, Larven und Eiern.
Flöhe können außerdem Überträger von verschiedenen Krankheitserregern (z.B. Dipylidium caninum) sein.
Klinik
Das Leitsymptom eines Flohbefalls ist Juckreiz, welcher insbesondere im kaudalen Rückenbereich, an den Oberschenkeln und in der Leiste auftritt. Bei stärkerem Befall können zusätzlich Pusteln, Krusten- und Schuppenbildung oder Alopezie auftreten.
Durch Hypersensibilisierung gegen Allergene im Flohspeichel kann außerdem eine Flohspeicheldermatitis mit hochgradiger Selbsttraumatisierung (Automutilation) entstehen.
Diagnostik
Anhand des Vorberichts und der klinischen Symptome kann meist bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. In vielen Fällen ist Flohkot mittels auskämmen auf einem hellen, feuchten Tuch nachweisbar. Es muss jedoch beachtet werden, dass insbesondere bei chronischen Flohspeichelallergien häufig weder Flöhe noch Flohkot nachgewiesen werden können.
Therapie
Die Behandlung besteht aus der direkten Therapie des betroffenen Tieres, der Prophylaxe eines erneuten Flohbefalls und der Bekämpfung in der Umgebung des Wirtstieres.
Die eingesetzten Wirkstoffe sollte einerseits einen "Knock-down-Effekt" besitzen (z.B. Nitenpyram), andererseits auch im einen "Antifeeding-Effekt" (Repellent-Wirkung) aufweisen (z.B. Pyrethroide). Zusätzlich haben sich Insekten-Wachstumsregulatoren (Juvenilhomron-Analoga oder Chitinsynthesehemmer) bewährt, da sie auf die Ei-, Embryonal-, Larven- und Nymphenentwicklung einwirken. Parallel dazu ist die Umgebung der Tiere (Hundebetten, Couch, Teppiche) gründlich zu reinigen, um Rezidive zu vermeiden.
Quellen
- Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
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