Ceratophyllus gallinae
Synonyme: Vogelfloh, Europäischer Hühnerfloh, Hühnerfloh
Englisch: poultry flea
Definition
Ceratophyllus gallinae ist ein Ektoparasit von Vögeln, der ein umfangreiches Wirtsspektrum aufweist und auch den Menschen befallen kann.
Taxonomie
- Reich: Eukaryota
- Unterreich: Animalia
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Mandibulata
- Klasse: Insecta
- Ordnung: Diptera
- Unterordnung: Siphonaptera
- Familie: Ceratophyllidae
- Gattung: Ceratophyllus
- Art: Ceratophyllus gallinae
- Gattung: Ceratophyllus
- Familie: Ceratophyllidae
- Unterordnung: Siphonaptera
- Ordnung: Diptera
- Klasse: Insecta
- Unterstamm: Mandibulata
- Stamm: Arthropoda
- Unterreich: Animalia
Epidemiologie
Ceratophyllus gallinae ist weltweit verbreitet. Der Ektoparasit weist über verschiedene 80 Wirte auf und parasitiert neben unzähligen Vogelarten auch bei der Katze oder beim Menschen.
Er bevorzugt in Höhlen brütende Wildvögel, v.a. Kohl- und Blaumeisen. Die Nester dieser Vogelarten sind zu 60 bis 90 % befallen. Die Befallsrate schwankt dabei zwischen 50 und > 1.000 Flöhen pro Nest.
Morphologie
Die adulten Flöhe sind zwischen 2 und 2,5 mm groß, flach, haben einen dunkelbraunen Körper (Caput, Thorax und Abdomen) und einen leicht abgerundeten Kopf mit Augen. Charakteristisch ist, dass das erste Brustsegment ein sogenanntes Pronotalctenidium (Stachelkamm am Rücken) sowie mehrere (> 24) Dornen trägt.
Entwicklung
Die adulten Stadien von Ceratophyllus gallinae leben temporär auf dem Wirt. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen saugen Blut.
Die Parasiten durchlaufen eine holometabole Entwicklung. Diese findet abseits des Wirts im Nest und in der Einstreu des näheren Umfeldes statt. Bei günstigen Bedingungen (höhere Temperaturen) wird die Vermehrung der Flöhe deutlich beschleunigt. Bereits einen Tag nach der Begattung beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Die Eier werden vorwiegend in die Streu, in trockenem Dung, in Legenester oder am Wirtstier selbst abgelegt, von wo sie letztendlich auf den Boden fallen. Ceratophyllus gallinae produziert in etwa 20 Eier. Nach 6 bis 12 Tagen (unter günstigen Bedingungen sogar nach 50 Stunden) verlassen die Larven ihre Eihülle. Es folgen zwei weitere Häutungsprozesse, worauf die Larve einen Kokon spinnt und die Umwandlung zur Puppe stattfindet. Der vollständige Entwicklungszyklus dauert zwischen 17 und 30 Tage.
Bei ungünstigen Bedingungen oder bei Abwesenheit eines geeigneten Wirts kann die Puppenruhe auch einige Monate überdauern. Sobald die adulten Flöhe jedoch geschlüpft sind, beginnen sie sofort Blut zu saugen. Da sie immer viel mehr Blut aufnehmen als sie verdauen können, enthält ihre Fäzes stets unverdautes Blut.
Pathogenese
Ein hochgradiger Flohbefall führt beim Wirt zu erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens. Die Tiere sind unruhig, verlieren stark an Gewicht, sind anämisch und die Legeleistung nimmt drastisch ab. Aufgrund der Beeinträchtigungen verlassen Hennen ihre Nestern und verlegen die Eier. Ein Befall bei Jungtieren führt zu einer gestörten Entwicklung.
Humanpathologie
Flöhe orientieren sich bei der Wirtssuche anhand der einfallenden Lichtintensität. Bei wechselnden Lichtverhältnissen springen sie los, um auf einem geeigneten Wirt zu landen. Da diese Art der Wirtssuche auch mit Fehlsprüngen einhergeht, fallen viele der Parasiten zu Boden und können dort dann andere Tiere oder auch den Menschen als Sekundärwirte befallen.
Flohbisse gehen häufig mit Juckreiz einher, benötigen aber in der Regel keine Therapie.
Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
- Boch J, Supperer R (Begr.), Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9
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