Fibrinogenbestimmung nach Clauss
Definition
Die Fibrinogenbestimmung nach Clauss ist eine Messmethode zur Bestimmung der Konzentration von Fibrinogen im Plasma. Letzteres wird durch Zugabe eines Thrombinreagenz im Überschuss zur Gerinnung gebracht. Anhand der gemessenen Gerinnungszeit wird die Fibrinogenkonzentration bestimmt.
Hintergrund
Fibrinogen ist ein im Blut befindlicher Proteinkomplex, der wichtig für die Blutgerinnung ist, z.B. bei der Bildung von Blutgerinnseln. Dabei wird Fibrinogen von Thrombin proteolytisch zu Fibrin gespalten und anschließend durch Faktor XIII zu unlöslichem Fibrin verknüpft.
Die Bestimmung der Fibrinogenkonzentration ist u.a. im Rahmen der Thrombophiliediagnostik indiziert. Neben der Fibrinogenbestimmung nach Clauss können auch die Derived-Fibrinogen-Methode und Immunassays zur Konzentrationsbestimmung angewendet werden.
Labordiagnostik
Durchführung
Zur Durchführung der Fibrinogenbestimmung nach Clauss wird Citratplasma benötigt, das mit einem Thrombinreagenz inkubiert wird. Das verwendete Thrombinreagenz besteht aus Calciumchlorid und Thrombin im Überschuss, wodurch die Gerinnungszeit umgekehrt proportional zur Fibrinogenkonzentration ist. Die gemessene Gerinnungszeit wird mit einer Kalibrationskurve verglichen, aus der die jeweilige Fibrinogenkonzentration abgelesen werden kann. Der Referenzbereich liegt bei etwa 1,8 g/l - 3,5 g/l. Da das Thrombinreagenz einen Heparin-Inhibitor enthält, kann die Messmethode auch bei laufender Heparintherapie eingesetzt werden. Aufgrund von genetischer Polymorphismen kann der Fibrinogenspiegel individuell unterschiedlich sein.
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Fehlerquellen
Bei einem Thrombus können Fibrinspaltprodukte im Plasma die Gerinnungszeit negativ beeinflussen und zu niedrigen Fibrinogenkonzentrationen führen. Außerdem können sehr niedrige Fibrinogenmengen falsche Werte verursachen, die erneut mit einer größeren Probenmenge geprüft werden sollten.
Literatur
- Klinische Chemie und Hämatologie, Thieme Verlag, 4. Auflage
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