Fettstoffwechsel
Synonyme: Lipidstoffwechsel, Fettsäurestoffwechsel
Englisch: lipid metabolism
Definition
Als Fettstoffwechsel bezeichnet man die Gesamtheit aller Stoffwechselvorgänge, die der Synthese und dem Abbau von Fetten (Lipiden) dienen. Er umfasst u.a. die Fettsäuresynthese, die Fettverdauung, den Abbau von Nahrungsfetten und die Fettspeicherung.
Hintergrund
Lipide spielen im menschlichen Körper eine wichige Rolle bei der Energiegewinnung und -speicherung sowie als Membranbausteine.
Für die Energiegewinnung aus Lipiden sind vor allem die Fettsäuren von Bedeutung. Sie können in unserem Körper sowohl auf- als auch abgebaut werden sowie in Form von Triacylglycerinen (Triglyceride) im Fettgewebe gespeichert werden.
Im Zustand des Nahrungsmangels werden vermehrt Körperfette abgebaut. Fettsäuren lassen sich unter großem Energiegewinn in der sogenannten β-Oxidation verstoffwechseln.
Dabei spielt die Bildung von Ketonkörpern eine wichtige Rolle, da sie nach einer Anpassungszeit auch die Energieversorgung des Gehirns teilweise übernehmen können.
Einteilung
Grundsätzlich lässt sich der Fettstoffwechsel in anabole und katabole Vorgänge einteilen.
Anabole Vorgänge
Anabole Stoffwechselwege sind energieverbrauchende Wege, die dem Aufbau dienen. Dazu gehören zum Beispiel
- Fettsäuresynthese: Aufbau von Fettsäuren aus Acetyl-CoA
- Triglyceridsynthese: Aufbau von Triacylglycerinen (TAGs) aus Glycerin-3-phosphat und Fettsäuren
Katabole Vorgänge
Katabole Vorgänge sind energieerzeugende Stoffwechselwege, um Energie bereitzustellen.
- Lipolyse: Spaltung von Triacylglycerinen in freie Fettsäuren und Glycerin
- β-Oxidation: Abbau von Fettsäuren zu Acetyl-CoA
Fettverdauung
Die Fettverdauung ist der erste Schritt des Fettstoffwechsels. Dabei werden Triglyzeride mithilfe von Lipasen in Monoglyceride und freie Fettsäuren zerlegt. Die Verdauung von Fetten beginnt bereits im Mund durch die chemische Verdauung mittels der Zungenlipase. Anschließend wandern die Lipide in den Magen, wo die chemische Verdauung durch die gastrische Lipase fortgesetzt wird und die Fette mechanisch durch Peristaltik emulgiert werden. Der Großteil der Fettverdauung und -aufnahme erfolgt jedoch erst, wenn die Fette den Dünndarm erreichen. Aus der Bauchspeicheldrüse werden Pankreaslipasen in das Duodenum abgegeben, um die Triglyzeride weiter abzubauen. Die Fette werden so lange zerlegt, bis die einzelnen Fettsäureeinheiten von den Enterozyten des Dünndarms aufgenommen werden können.
Fettstoffwechsel in besonderen Sitationen
Leistungssport bzw. schwere körperliche Arbeit
Im Leistungssport wird versucht, die Energieversorgung in Art einer Pyramide zu gestalten, deren Sockel die Versorgung durch Fette ist. Durch einen gut funktionierenden Fettstoffwechsel ist der aerobe Anteil der Energiebereitstellung hoch und die Glykogenreserven des Körpers werden geschont. Entsprechend gering ist die anaerobe Glykolyse ausgeprägt und eine überhöhte Laktatkonzentration wird vermieden. Das "Training" des Fettstoffwechsel ist daher fester Bestandteil jeden Ausdauertrainings.
Podcast
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: ChatGPT (DocCheck)