Fetomaternale Transfusion
Englisch: fetomaternal hemorrhage, fetomaternal transfusion
Definition
Die fetomaternale Transfusion, kurz FMT, bezeichnet den Übertritt von fetalen Blutzellen in den Kreislauf der Mutter während der Schwangerschaft oder unter der Geburt. In geringen Mengen hat diese Blutübertragung oft keine klinische Konsequenz, ein erhöhter Blutverlust des Kindes kann jedoch zum fetomaternalen Transfusionssyndrom führen.
Epidemiologie
Man nimmt an, dass in vielen Schwangerschaften ein Übergang von Blutzellen des Fötus in die Blutbahn der Mutter erfolgt. Die Häufigkeit eines klinisch relevanten Blutverlustes wird auf ca. drei Fälle pro 1.000 Geburten geschätzt.
Ätiologie
Die Pathophysiologie ist bislang (2021) nicht eindeutig geklärt. Als Risikofaktoren für ausgeprägte fetomaternale Transfusionen werden Störungen der Plazenta, wie z.B. Gefäßveränderungen und Präeklampsie, aber auch Traumen oder geburtshilfliche Prozeduren (äußere Wendung) angenommen.
Komplikationen
Rhesus-Imkompatibilität
Beim Übertritt fetaler Erythrozyten in die mütterliche Blutbahn kann es bereits pränatal im Falle einer Rhesusnegativität der Mutter und -positivität des Kindes zu einer Sensibilisierung und Antikörperbildung kommen. Ein Morbus haemolyticus neonatorum ist dann unter Umständen auch schon in der ersten Schwangerschaft möglich.
siehe auch: Rhesusinkompatibilität
Fetomaternales Transfusionssyndrom
Im Falle eines erhöhten Blutverlustes kann es zu folgenden fetalen Komplikationen kommen: