Farmerlunge
Synonyme: Drescherkrankheit, Dreschfieber
Definition
Die Farmerlunge ist eine Form der exogen-allergischen Alveolitis, die durch Inhalation von Sporen von thermophilen Aktinomyzeten, gegen die der Organismus spezifische IgG-Antikörper bildet, ausgelöst wird. Diese kommen zum Beispiel in verottendem Stroh, Heu oder ähnlichen organischen Materialien vor. Es handelt sich um eine anerkannte Berufskrankheit.
Ursache
Durch Inhalation organischer Antigene kommt zu einer immunkomplexbedingten, hyperergen Reaktion der Lunge (Typ III nach Coombs und Gell).
Symptomatik
- Die akute Verlaufsform beginnt etwa 3 - 6 h nach Allergenkontakt mit Husten, Dyspnoe, Fieber und Schüttelfrost. Bei sofortiger konsequenter Allergenmeidung klingen die Beschwerden innerhalb von 24 h (Typ I Sofortreaktion) ab.
- Möglich ist auch eine chronischen Verlaufsform mit schleichendem Beginn. Symptome sind hier Husten, Dyspnoe und Zyanose (Typ IV Spätreaktion). Es kann zur Ausbildung einer Lungenfibrose und damit zur restriktiven Ventilationsstörung kommen. Folge ist eine Einschränkung des Gasaustausches.
Diagnose
Neben den Antikörpern finden sich im Labor eine Leukozytose und eine BSG-Beschleunigung. Beim akuten Schub sind massenhaft neutrophile Granulozyten und im chronischen Stadium ein Lymphozyten-Anteil von über 50% nachweisbar. Im Röntgenbild finden sich im akuten Stadium teils fleckige Verschattungen, im chronischen Stadium retikulo-noduläre Infiltrate.
Therapie
- strikte Allergenvermeidung, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Atemschutzes
- Kortisongabe (bei der chronischen Verlaufsform)
um diese Funktion zu nutzen.