Douglas-Raum
nach dem britischen Anatom, Chirurgen und Geburtshelfer James Douglas (1675-1742)
Synonym: Excavatio rectouterina
Definition
Der Douglas-Raum ist eine taschenförmige Einsenkung (Excavatio rectouterina) des Peritoneum zwischen dem Rektum und dem Uterus. Er ist der tiefste Punkt der Bauchhöhle im weiblichen Organismus.
Anatomie
Der Douglas-Raum wird von folgenden Strukturen begrenzt:
- ventral: von der dorsalen Wand des Uterus und vom hinteren Scheidengewölbe
- dorsal: von der ventralen Wand des Rektum
- kaudal: von den Plicae rectouterinae
Die dem Douglas-Raum entsprechende peritoneale Einsenkung beim Mann heißt Excavatio rectovesicalis.
Klinik
Klinische Bedeutung hat der Douglas-Raum unter anderem als tiefster intraperitonealer Raum, in dem sich freie Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle (z.B. Blutungen) empfindlich nachweisen lassen. Deshalb wird er im Medizinerjargon auch als "Schlammfang der Bauchhöhle" gehandelt.
Der Douglas-Raum kann transvaginal oder über die Bauchwand punktiert werden. Die Douglas-Punktion wird heute (2023) nur noch selten zur Keimbestimmung bei Peritonitis und zur Zytodiagnostik von malignen Erkrankungen des Bauchraums (Peritonealkarzinose) eingesetzt. Sie ist weitgehend durch andere Methoden wie die Laparoskopie ersetzt worden.
Der Douglas-Schmerz kann bei der digital-rektalen Untersuchung auslösbar sein, wenn eine Appendizitis vorliegt.
siehe auch: Douglas-Abszess
Podcast
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