Ethylcellulose
Definition
Ethylcellulose ist ein Polysaccharid, das als pharmazeutischer Hilfsstoff verwendet wird. Es ist in der Pharmazie der einzige nichtwasserlösliche Celluloseether. Das Polymer wird als unlöslicher Retardüberzug für Tabletten oder zur Bildung einer Retardmatrix verwendet.
Chemie
Ethylcellulose ist ein Derivat von Cellulose, bei dem ca. 44 bis 51 % der Hydroxygruppen ethyliert sind. Der Anteil an Ethylethern kann variieren. Die molare Masse liegt zwischen 150.000 bis 300.000 g/mol. Es handelt sich um ein weißes bis gelbliches, leicht hygroskopisches Pulver. Ethylcellulose ist in Chloroform und Methanol löslich, aber in Glycerol und Wasser unlöslich. Die Dichte beträgt 1,12 bis 1,15 g/cm3, die Schüttdichte und Stampfdichte sind deutlich niedriger. Der Brechungsindex beträgt 1,47. Die Glasübergangstemperatur liegt bei 129 bis 133 °C, der Schmelzpunkt ist bei 165 bis 173 °C.
Anwendung
Wegen der Wasserunlöslichkeit wird Ethylcellulose zur Bildung von retardierenden Filmüberzügen bei Tabletten oder Pellets verwendet. Durch einen Zusatz von Hypromellose im Film können wasserlösliche Stellen im Überzug erzeugt werden, damit die Tablette nicht vollständig unlöslich ist. Auch bei einer Retardierung mittels Matrixtabletten kann Ethylcellulose die Grundlage bilden.
Inkompatibilitäten
Ethylcellulose zeigt Inkompatibilitäten mit mikrokristallinen Wachsen oder Paraffin.
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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