Celluloseether
Definition
Celluloseether sind eine Gruppe von wichtigen pharmazeutischen Hilfsstoffen. Sie sind langkettige Derivate der Cellulose, die alle gemeinsam haben, dass sie stark in Wasser quellen. Celluloseether werden unter anderem als Gelbildner, Filmbildner oder Sprengmittel verwendet.
Chemie
Celluloseether entstehen durch die Veretherung von Cellulose mit Alkylhalogeniden unter Einwirkung von Natriumhydroxid. Die Etherbindungen entstehen an den freien Hydroxygruppen der Cellulose. Es werden jedoch nicht alle Hydroxygruppen verethert, da der Hilfsstoff sonst nicht mehr wasserlöslich ist. Celluloseether quellen beim Kontakt mit Wasser stark auf und bilden bei einem Wasserüberschuss ein Sol.
Anwendung
Durch ihre langkettige Struktur und quellende Wirkung haben Celluloseether in Flüssigkeiten viskositätserhöhende Eigenschaften. Sie dienen daher häufig als Gelbildner oder zur Stabilisierung von Suspensionen und Emulsionen (Quasiemulgator).
In festen Arzneiformen wird die quellende Wirkung genutzt, indem Celluloseether in Tabletten als Sprengmittel zugesetzt werden, wodurch bei Kontakt mit der Magenflüssigkeit die Tablette schneller aufgelöst wird. Außerdem sind Celluloseether oft Bestandteile von Tablettenüberzügen und wirken dort als Filmbildner.
Bei der Herstellung von Granulaten wirken Celluloseether als Bindemittel.
Beispiele
In der Pharmazie werden häufig folgende Celluloseether verwendet:
Quellen
- R. Voigt (2010): Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart