Erstickung
(Weitergeleitet von Erstickungstod)
Synonyme: Suffocatio, Suffokation
Englisch: suffocation
Definition
Als Erstickung bezeichnet man den Tod infolge einer Unterbrechung der Zufuhr, des Transports oder der Verwertung von Sauerstoff.
Einteilung
- Asphyxie: Erstickungsabläufe mit CO2-Retention, verbunden mit erheblicher Erstickungsangst
- Hypoxie: Erstickungsabläufe ohne CO2-Retention, fehlende Erstickungsangst, zum Teil verbunden mit Euphorisierung
Ursachen
Äußeres Ersticken
- Sauerstoffmangel in der Atemluft (Höhentod, Plastiktüte über dem Kopf)
- Verlegung der Atemwege (Knebelung, Aspiration, Ertrinken, Asthmaanfall, Tumor, Verlegung durch Sekrete)
- Behinderung der Atemmuskulatur (Verschüttung, Kompression), z.B. beim Perthes-Syndrom
- Lähmung der Atemmuskulatur (Muskelrelaxantien, Poliomyelitis)
- Schädigung des Atemzentrums (Morphinintoxikation)
- Gasaustauschstörungen (Erkrankungen des Lungenparenchyms)
Inneres Ersticken
- Behinderung des Sauerstofftransports (Kohlenmonoxidvergiftung, Anämie)
- Toxische Beeinträchtigung der Zellatmung (Zyanid-Intoxikation)
Gerichtsmedizinische Befunde
Allgemeine gerichtsmedizinische Befunde treten nur bei äußerem Ersticken auf.
Äußere Befunde sind:
- zyanotisches und aufgedunsenes Gesicht
- petechiale Blutaustritte in Gesichtshaut, Konjunktiven, Mundschleimhaut
- eventuell Kot- und Urinabgang, Ejakulation, Zungenbiss
Innere Befunde sind:
- petechiale Blutaustritte unter den serösen Häuten der Brustorgane (Pleura: Tardieu-Flecken)
- Rötung und Schwellung der Rachenwand und des Zungengrunds
- starke Lungenblähung
Fachgebiete:
Rechtsmedizin
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.