Perthes-Syndrom
nach dem deutschen Chirurgen Georg Clemens Perthes (1869-1927)
Synonyme: Traumatische Asphyxie, Perthes-Druckstauung, Perthes-Braun-Syndrom, Compressio thoracis
Englisch: traumatic asphyxia
Definition
Beim Perthes-Syndrom handelt es sich um eine seltene traumatische Asphyxie im Zuge einer lang anhaltenden und ausreichend starken Kompression des Thorax. Sie kann beispielsweise durch eine Einklemmung im Rahmen von Verkehrsunfällen entstehen.
Ätiologie
Die eingeschränkte Thoraxexkursion bei gleichzeitig freien Atemwegen verursacht eine Druckerhöhung im Brustkorb, wobei Blut in Kopf und Hals gepresst wird.
Symptome
Das Perthes-Syndrom ist durch folgende Symptomtrias gekennzeichnet:
- Subkonjunktivale Einblutungen
- Petechien
- Zyanose im Kopf-Hals-Bereich
Darüber hinaus kann es zu Sehstörungen bis zur Erblindung, Gehirnblutungen oder Hirnödemen kommen. Ebenfalls können intrathorakale und intraabdominelle Verletzungen durch die starke Kompression entstehen. Zusätzlich kann die Druckerhöhung bis zu einer zerebralen Anoxie und neurologischen Folgeerscheinungen führen.
Diagnose
Die Diagnose wird durch Anamnese, klinische Inspektion und bildgebende Verfahren gestellt.
Therapie
Therapeutisch sollte eine Überwachung der arteriellen Blutgase und die Zufuhr von Sauerstoff sichergestellt werden. Gegebenenfalls ist eine Intubation nötig. Darüber hinaus müssen thorakale und abdominelle Begleitverletzungen therapiert werden.
Quelle
- Gösling T et al. Das Perthes-Syndrom Der Unfallchirurg (2001), 104(2), 191–194.
Literatur
- Lateef H, Traumatic asphyxia with diaphragmatic injury: a case report, Oman medical journal, 30(2), 142–145, 2015
- Karamustafaoglu, Y. A., Yavasman, I., Tiryaki S., & Yoruk Y., Traumatic asphyxia, International journal of emergency medicine, 3(4), 379–380, 2010
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