Epsiprantel
Synonyme: Epsiprantelum, 2-(Cyclohexylcarbonyl)-4-oxo-1,2,3,4,6,7,8,12b-octahydropyrazino[2,1-a][2]benzazepin]
Handelsnamen: Cestex®, Banminth plus®
Englisch:epsiprantel
Definition
Epsiprantel ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Isochinolin-Derivate, der in der Veterinärmedizin eingesetzt wird.
Chemie
Epsiprantel hat die Summenformel C20H26N2O2 und ein Molekulargewicht von 326,4 g/mol. Der Schmelzpunkt liegt zwischen 189 und 190 °C. Die Löslichkeit in Wasser ist gering.
Eigenschaften
Epsiprantel ist ein zestodizid wirkendes Anthelmintikum, das zu den Isochinolinen gehört und strukturelle Ähnlichkeiten zu Praziquantel aufweist. Der Wirkstoff wird ausschließlich oral appliziert.
Wirkmechanismus
Der genaue Wirkmechanismus von Epsiprantel ist derzeit (2019) noch ungeklärt. Man geht davon aus, dass Epsiprantel - ähnlich wie Praziquantel - durch eine Störung des Kalziumstoffwechsels zu Muskelkontraktionen und spastischen Lähmungen führt, die ein Löslösen des Parasiten von der Darmwand bewirken. Zusätzlich führt Epsiprantel zu irreversiblen Schädigungen des Tegmentum und der Protoscolices.
Epsiprantel kann mit Pyrantel kombiniert werden.
Pharmakokinetik
Epsiprantel wird - im Gegensatz zu Praziquantel - nach oraler Gabe kaum enteral resorbiert. Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil mit dem Kot - weniger als 0,1 % der applizierten Dosis werden renal eliminiert.
Indikation
Tier | Gruppe | Parasiten |
---|---|---|
Hund | Cestoden | Taenia pisiformis, Taenia hydatigenia, Dipylidium caninum, Echinococcus granulosus, Echinococcus multilocularis |
Katze | Cestoden | Taenia taeniaformis, Dipylidium caninum, Echinococcus granulosus, Echinococcus multilocularis |
Dosierung
Nebenwirkungen
Epsiprantel verfügt über eine gute Verträglichkeit und eine große therapeutische Breite. Die akute Toxizität ist gering: Eine tägliche Behandlung von Hunden mit der 90fachen therapeutischen Dosis (500 mg/kgKG) über 14 Tage hinweg führte zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen (außer gelegentlichem Erbrechen) oder Langzeitfolgen. Selbiges konnte bei Katzen nachgewiesen werden (36-fache Dosis über 14 Tage).