Englisch: eosinophilic granuloma
Eosinophile Granulome sind granulomatöse oder ulzerative Gewebsveränderungen mit Anreicherung von eosinophilen Granulozyten beim Hund.
Die Ätiologie ist bis dato (2019) noch ungeklärt, sodass von einer idiopathischen Erkrankung gesprochen werden muss. Neben allergischen Komponenten stehen infektiöse Auslöser, Traumata sowie hereditäre Ursachen im Verdacht, die Erkrankung auslösen zu können.[1]
Eosinophile Granulome treten rassegehäuft beim Sibirischen Husky, beim Alaskan Malamute und beim Cavalier King Charles Spaniel auf.[1] Diese Tiere leiden meist an der granulomatösen Form.
Die vorherrschenden Gewebeveränderungen können entweder granulomatös oder ulzerativ in Erscheinung treten. Je nach Form finden sich die Läsionen an unterschiedlichen Stellen in der Maulhöhle:
Die granulomatöse Form an der Zunge präsentiert sich meist als derbe Umfangsvermehrung, die zusätzlich ulzerierte Areale aufweisen kann. Rein ulzerative Läsionen treten hauptsächlich median am weichen Gaumen (Palatum molle) auf. Aufgrund der teils beachtlichen Größe der Granulome und der Schmerzhaftigkeit ulzerierter Schleimhäute kann es zur Behinderung bei der Futteraufnahme kommen.
Differenzialdiagnostisch muss ein eosinophiles Granulom von einer Neoplasie anhand histopathologischer Untersuchungen unterschieden werden. Bei ulzerativen Läsionen muss auch immer an eine traumatische Ursache gedacht werden.
Eine Verdachtsdiagnose kann anhand der typischen Läsionen an den prädisponierenden Stellen in der Maulhöhle gestellt werden. Durch histopathologische Untersuchungen einer Gewebeprobe erfolgt letztendlich die Diagnosesicherung.
Charakteristisch für eosinophile Granulome ist, dass im Gewebeschnitt zentral Kollagendegenerationen zu finden sind, die peripher von Makrophagen und eosinophilen Granulozyten umgeben sind. Eine periphere Eosinophilie im Blut nur selten vorhanden.
Die Therapie richtet sich nach der Größe der Granulome und sollte mit der Gabe von Prednisolon (2 x 0,5 mg/kgKG/Tag) gestartet werden. Nach initialer Besserung ist die Dosierung bis zur vollständigen Abheilung auszuschleichen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Bei Rezidiven oder therapieresistenten Granulomen ist eine chirurgische Exzision des veränderten Gewebes oder der Einsatz einer Elektrochemotherapie indiziert.[2] Alternativ können eosinophile Granulome mit einem CO2-Laser exzidiert und systemisch mit Prednisolon und Chlorambucil oder Bleomycin behandelt werden.[3][1]
Tags: Eosinophiler Granulozyt, Eosinophilie, Granulom, Hund, Schleimhaut, Ulkus, Zunge
Fachgebiete: Chirurgie, Dermatologie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 24. November 2019 um 11:19 Uhr bearbeitet.
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