Ein-Kompartiment-Modell
Definition
Das Ein-Kompartiment-Modell wird zur modellhaften Veranschaulichung pharmakokinetischer Vorgänge (Absorption, Elimination) in einem Kompartiment verwendet.
Hintergrund
Beim Ein-Kompartiment-Modell handelt sich um ein offenes Modell. Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein laufender Stoffaustausch stattfinden kann. Die Vorgänge beruhen allesamt auf der Kinetik einer Reaktion 1. Ordnung. Essentiell für das Bestehen eines Ein-Kompartiment-Modells ist, dass die Geschwindigkeitskontanten zwischen den Kompartimenten gleich sind. Im Rahmen der Biopharmazie können so Konzentrationsverläufe über einen definierten Zeitraum unter Berücksichtigung unterschiedlicher Applikationsformen beschrieben werden.
Beispiele
Intravenöse Applikation
Bei intravenöser Applikation gelangt der Arzneistoff unmittelbar in das Blutkompartiment. Zwischen diesem und dem Gewebekompartiment besteht ein schneller Stoffaustausch, sodass die Geschwindigkeitskonstanten der Aufnahme und Abgabe gleich sind. Das Gewebekompartiment stellt beispielsweise ein gut durchblutetes Organ dar. Ebenfalls kann die Elimination eines Wirkstoffes durch ein Konzentrations-Zeit-Diagramm erfasst werden.
Perorale Applikation einer Lösung
Im Falle einer peroral verabreichten Lösung wird neben der Absorption und Elimination, die Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt berücksichtigt. Werden diese Aspekte gemeinsam graphisch dargestellt, ergibt sich daraus die Batemann-Funktion.
Perorale Applikation einer festen Arzneiform
Für die Einnahme einer festen Arzneiform, wie zum Beispiel einer Tablette, spielt zusätzlich der Faktor der Liberation eine Rolle. Fasst man die Ergebnisse der Vorgänge im Zentralkompartiment in einem Diagramm zusammen, so ergibt sich ein ähnlicher Kurvenverlauf, wie bei der Batemann-Funktion.
um diese Funktion zu nutzen.