Ductus arteriosus
Synonym: Ductus arteriosus Botalli, DAB, Ductus aorticus
Englisch: ductus arteriosus, DA
Definition
Der Ductus arteriosus ist eine Gefäßverbindung zwischen der Aorta und dem Truncus pulmonalis, die im fetalen Blutkreislauf besteht und nach der Geburt normalerweise obliteriert.
Embryologie
Der Ductus arteriosus entwickelt sich aus der linken 6. Kiemenbogenarterie. Er ist vor der Geburt eine physiologische Kurzschlussverbindung (Shunt), welche den Lungenkreislauf umgeht. Da die fetale Lunge im Uterus noch nicht belüftet wird, wäre eine signifikante Lungendurchblutung für den Fetus unökonomisch - daher fließt das Blut über den Ductus arteriosus aus dem Truncus pulmonalis direkt in die Aorta descendens.
Verschluss des Ductus arteriosus
Normalerweise beginnt sich der Ductus arteriosus sukzessiv zu verschließen, wenn nach der Geburt die Atmung des Kindes einsetzt. Dieser Prozess ist in der Regel nach etwa 10 Tagen abgeschlossen. Zurück bleibt ein dünner Bindegewebsstrang, das Ligamentum arteriosum.
Klinik
Den fehlenden Verschluss des Ductus arteriosus nach der Geburt bezeichnet man als persistierenden Ductus arteriosus (Ductus arteriosus Botalli apertus). Dieser ist u. a. Bestandteil der Gregg-Trias, der charakteristischen Symptomkonstellation beim Vollbild der Rötelnembryopathie.
Der Ductus arteriosus kann durch das Prostaglandin E1-Derivat Alprostadil passager offen gehalten werden.
um diese Funktion zu nutzen.