Drehschwindel
Englisch: rotatory vertigo
Definition
Drehschwindel ist eine Sonderform des Schwindels, der durch eine sich mit oder gegen den Uhrzeigersinn bewegende Drehempfindung gekennzeichnet ist. Häufig liegt die Ursache des Drehschwindels im vestibulären System.
Anamnese
Eine ausführliche Anamnese dient der Abgrenzung zu anderen Schwindelformen und sichert die Diagnose.
- Verlauf, Beginn, auslösende Faktoren
- Tinnitus, Hörminderung
- Pfropfgefühl im Ohr
- Fallneigung
- neurologische Begleitsymptomatik
- Ohrenschmerzen
- rezentes Trauma
- Infektionen
- Dysarthrie, Dysphagie
Klinische Untersuchung
Differentialdiagnose
- Störung des Gleichgewichtsorganes oder des Nervs (z.B. Neuritis vestibularis- mit Übelkeit, Erbrechen, plötzlichen, anhaltenden Drehschwindelattacken, Fallneigung zur erkrankten Seite)
- benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (Drehschwindel nur bei Lageänderung)
- Labyrinthitis
- Zoster oticus
- Morbus Menière (Nystagmus, Fallneigung, Menière-Trias: Drehschwindel, Hörminderung/- verlust , Tinnitus)
- Durchblutungsstörungen des Hirnstammes (TIA, PRIND)
- Alkoholintoxikation
- fokale Epilepsie (bei Läsion des posterolateralen Schläfenlappens oder des unteren Parietallappens)
- Drehschwindel als Aurasymptom (z.B. bei Epilepsie, Migräne)
- Cogan-Syndrom
- Contusio labyrinthi, traumatische Schädigungen
- vertebrogener Schwindel (Drehrichtung wechselt oder kann nicht genau angegeben werden)
- Arzneimittelwirkung (z.B. auf Phenytoin, Chinin, NSAR, Antibiotika, Antihypertensiva, Antikoagulanzien)
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
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