Dimercaptobernsteinsäure
Synonym: DMSA
Englisch: dimercaptosuccinic acid
Definition
Dimercaptobernsteinsäure, kurz DMSA, zählt zu den medizinisch eingesetzten Chelatbildnern. DMSA wird als Antidot bei akuten und chronischen Metallvergiftungen (z.B. mit Arsen oder Blei) eingesetzt. Aufgrund der schlechteren Verträglichkeit gegenüber DMPS, gilt es als Mittel 2. Wahl. Außerdem findet es Anwendung in der medizinischen Diagnostik, z.B. bei der Nierenszintigraphie.
Wirkmechanismus
Der Wirkmechanismus ähnelt dem des DMPS. DMSA bildet über seine Sulfhydrylgruppe (-SH) einen stabilen Chelatkomplex mit Schwermetallen, der mit dem Harn schnell ausgeschieden werden kann. Wie alle Chelatbildner, besitzt auch DMSA keine absolute Spezifität, wodurch auch körpereigene Metalle, wie Zink, komplexiert und ausgeschieden werden.
Pharmakokinetik
Die Halbwertszeit beträgt ca. 3,2 Stunden.
Indikationen
Metallvergiftungen mit Blei, Arsen und Quecksilber (anorganisches und organisches)
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen gehören eine allergische Hautreaktion mit Juckreiz und Exanthem. Desweiteren kann es zu Fieber und Schüttelfrost kommen. Bei etwa 50% der Patienten wurde Erhöhungen der Transaminasen beobachtet.
Bei zu schneller intravenöser Gabe können Blutdruckabfall, Schwindel und Übelkeit auftreten. Trotz dieser Nebenwirkungen zählt DMSA zu den verträglichen Antidoten bei Schwermetallvergiftungen.
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