Dopamin-β-Hydroxylasemangel
Synonyme: DBH-Mangel, Noradrenalin-Mangel
Englisch: Dopamine beta hydroxylase deficiency
Definition
Der Dopamin-β-Hydroxylase-Mangel ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung. Aufgrund einer Mutation im für die Dopamin-β-Hydroxylase codierenden Gen (DBH-Gen) kommt es zu einem vollständigen Fehlen von Noradrenalin und Adrenalin.
Prävalenz
Die Prävalenz des GBH-Mangels ist mit rund 1 : 1.000.000 Personen sehr gering.
Genetik
Das für die Dopamin-β-Hydroxylase codierende Gen (DBH-Gen) liegt auf Chromosom 9. Eine Mutation in diesem Gen führt zum Fehlen bzw. einer eingeschränkten Funktion der Dopamin-β-Hydroxylase.
Der DBH-Mangel wird autosomal-rezessiv vererbt.
Symptome
Aufgrund des Fehlens von Noradrenalin und Adrenalin kommt es zu kardiovaskulären Störungen und einer orthostatischen Dysregulation. Bereits nach der Geburt treten niedrige Blutdrücke, Muskelhypotonien, Hypoglykämien und Hypothermien auf. Im Erwachsenenalter verschlechtert sich die Symptomatik zunehmend. Auffallend ist eine Ptosis der Augenlider.
Durch den Noradrenalin-Mangel kann der Blutdruck bei Bewegungen und Lageänderungen des Körpers nicht adäquat angepasst werden. Die Folge sind Synkopen und daraus resultierende Stürze.
Diagnose
Zur Diagnose des DBH-Mangels müssen mittels Laboruntersuchungen die Plasmaspiegel von Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin bestimmt werden. Da Dopamin nicht zu Noradrenalin umgewandelt werden kann, sind die Dopaminwerte im Plasma erhöht. Noradrenalin und Adrenalin sind hingegen nicht nachweisbar.
Therapie
Zur Therapie wird 2 - 3x täglich DOPS (Dihydroxyphenylserin) oral verabreicht. Dihydrophenylserin besitzt den gleichen molekularen Aufbau wie DOPA, besitzt am C3-Atom jedoch bereits eine Hydroxygruppe. Wird nun die Carboxygruppe des DOPS durch die Aromatische-Aminosäure-Decarboxylase abgespalten, entsteht direkt Noradrenalin. Der Zwischenschritt zur zusätzlichen Hydroxylierung des DOPA mittels der Dopamin-beta-Hydroxylase entfällt.