Cardiobacterium hominis
Definition
Cardiobacterium hominis ist ein gramnegatives, kapnophiles, langsam wachsendes Stäbchenbakterium. Es ist Teil der HACEK-Gruppe und gilt damit als ein Endokarditis-Erreger.
Mikrobiologie
Der Keim gehört zur Normalflora des Oropharynx und der oberen Atemwege. Er ist Katalase-negativ, Oxidase-positiv und produziert Indol. Das Wachstum auf Blutagar ist langsam. Nach einer Inkubation von 2 Tagen zeigen sich kleine kreisförmige, glatte Kolonien von 1 mm Durchmesser mit leichter α-Hämolyse im Randbereich. Auf McConkey-Agar kommt es zu keinem Wachstum.
Klinik
Der Erreger zeigt mit seltenen Ausnahmen klinisch nur das Bild einer Endokarditis. Die Ausbildung der Erkrankung verläuft dabei meist schleichend über mehrere Monate hinweg. Zumeist sind pathologische Veränderungen des Endokards, speziell der Herzklappen, notwendig, damit sich eine Erkrankung ausbilden kann.
Als problematische Begleiterscheinung zeigen sich häufig Embolien. Weitere mögliche klinische Manifestationen sind:
- leichtes Fieber
- Splenomegalie
- Herzinsuffizienz
Therapie
Lange Zeit galten Penicilline oder Aminopenicilline in Kombination mit Aminoglykosiden als therapeutischer Goldstandard. Nach aktuellen Empfehlungen (2019) der American Heart Association (AHA) soll die Behandlung mit Cephalosporinen wie Cefotaxim oder Ceftriaxon durchgeführt werden.