Brucella ovis
Definition
Als Brucella ovis bezeichnet man eine Bakterienart aus der Gattung Brucella. Sie gilt als Erreger der Schafbrucellose (Epididymitis der Schafböcke).
Taxonomie
Brucella ovis gehört zur Gattung der Brucellen (Familie Brucellaceae, Ordnung Rhizobiales).
- Klasse: Alphaproteobacteria
- Ordnung: Rhizobiales
- Familie: Brucellaceae
- Gattung: Brucella
- Art: Brucella ovis
- Gattung: Brucella
- Familie: Brucellaceae
- Ordnung: Rhizobiales
Eigenschaften
Bei Brucella ovis handelt es sich um unbewegliche, kokkoide, kurze gramnegative Stäbchen. Sie sind grundsätzlich aerob, jedoch bei Erstanzucht mikroaerophil. Sie leben obligat wirtsständig und fakultativ intrazellulär.
Anzucht
Brucellen stellen hohe Ansprüche an die Kulturmedien. Zusätze von Blut oder Serum sind geeignet, alternativ können Peptone und Hefeextrakte zugesetzt werden. Ein Wachstum findet zwischen 20 °C und 40 °C statt, wobei das Temperaturoptimum bei etwa 37 °C liegt. Brucella ovis erfordert bei Erstanzucht eine mikroaerobe Atmosphäre mit erhöhtem CO2-Gehalt (etwa 5-10 Vol%). Der Erreger wächst (genau wie Brucella canis) nur in R-Form und exprimiert daher die A- und M-Antigene nicht.
Eine sichere Unterscheidung von anderen Brucellenarten kann über die Bestimmung der DNA-Sequenz am omp2-Genlocus mithilfe einer Restriktionsanalyse, Sequenzierung oder Hybridisierung mit Gensonden durchgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit zur Differenzierung ist die Bestimmung der Anzahl und Verteilungsmuster der gattungsspezifischen Insertionssequenz IS 711.
Erkrankungen
Brucella ovis ist der Erreger der Schafbrucellose und verursacht insbesondere bei Schafböcken Hoden- und Nebenhodenentzündungen. Die Erkrankung tritt meist unilateral auf. Bei trächtigen Schafen kann eine Infektion zu Aborten oder zur Geburt von lebensschwachen Lämmern führen.
Infizierte Schafböcke scheiden den Erreger (ggf. intermittierend) mit dem Sperma aus, weibliche Tiere mit dem Vaginalsekret und über die Milch. Die Übertragung findet über den Deckakt statt, wobei in manchen Fällen eine Infektion über die Konjunktiven erfolgen kann.
Es handelt sich um keine Zoonose, jedoch ist die Erkrankung in vielen Ländern (z.B. Deutschland und Österreich) anzeigepflichtig.
Quellen
- Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5
- Kommunikationsplattform Verbrauchergesundheit. Anzeigepflichtige Tierkrankheiten- und seuchen (aufgerufen am 22.10.2021)
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