Bovine Leukozytenadhäsionsdefizienz
Synonym: BLAD
Englisch: Bovine leucocyte adhesion deficiency
Definition
Die Bovine Leukozytenadhäsionsdefizienz, kurz BLAD, ist eine autosomal-rezessive Erbkrankheit, die bei Rindern der Rasse Holstein-Rind auftritt. Tiere mit diesem Gendefekt sind durch eine gestörte Funktion der Leukozyten gekennzeichnet, weshalb ihr Immunsystem deutlich geschwächt ist.
Genetik
Auslöser dieser Erkrankung ist eine Punktmutation im CD18-Gen an der 383. Position. Diese Mutation führt zu einem Austausch eines Adenins gegen ein Guanin, wobei die Aminosäure Asparaginsäure gegen die Aminosäure Glycin an Position 128 im Adhäsionsmolekül CD18 substituiert wird.
Aus diesem Austausch resultiert eine Störung der Adhäsionsfähigkeit von neutrophilen Granulozyten, weshalb sie nicht mehr in der Lage sind, sich am Endothel der Gefäßwand anzuheften. Als Folge können sie nicht mehr durch das Endothel wandern und erreichen somit ihr Ziel (z.B. den Entzündungsherd) nicht. Dies ist auch der Grund, weshalb betroffene Rinder eine deutlich gestörte immunologische Abwehr besitzen und somit in den meisten Fällen im Laufe des ersten Lebensjahres an banalen Infektionen versterben.
Symptomatik
Kälber, die an boviner Leukozytenadhäsionsdefizienz leiden, weisen in den meisten Fällen Kleinwuchs auf und sind geplagt durch rezidivierende bakterielle Infektionen. Vorwiegend findet man schwere Schleimhauterosionen und starke Entzündungen im Bereich des Zahnfleisches und gesamten Mauls. Hinzu kommen häufig auftretende Lungenentzündungen und Diarrhoe, weshalb die betroffenen Tiere binnen weniger Lebensmonate versterben.
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