Stress-Echokardiographie
Synonyme: Stressechokardiographie, Belastungsechokardiographie, Stress-Echo
Englisch: stress echocardiography
Definition
Die Stress-Echokardiographie, kurz Stressecho, ist eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens unter Belastung. Sie dient zum Nachweis bzw. Ausschluss einer myokardialen Ischämie bei Verdacht auf eine hämodynamisch bedeutsame koronare Herzerkrankung (KHK) oder zur Vitalitätsdiagnostik bei bekannter KHK.
Vorgehen
Bei der Stress-Echokardiographie wird in Ruhe und unter Belastung die globale und regionale Kontraktilität des Herzens in unterschiedlichen Schnitten (z.B. apikaler 4-Kammerblick, parasternale kurze Achse etc.) beurteilt. Induzierbare Wandbewegungsstörungen entsprechen dem Nachweis einer Ischämie.
Die Belastung kann sowohl dynamisch (Ergometrie) als auch pharmakologisch (Dobutamin oder Dipyridamol) erfolgen. Bei der Dobutamin-Stress-Echokardiographie kann zwischen einer High-dose- und einer Low-dose-Prozedur unterschieden werden: Die High-dose-Prozedur dient zur Ischämiediagnostik, die Low-Dose-Prozedur der Vitalitätsdiagnostik. Auch die Phänomene "Stunning" und "Hibernation" können dabei differenziert werden.
Befunde
- Ischämie: Myokardsegment mit induzierbarer Wandbewegungsstörung unter Belastung.
- Narbe: Myokardsegment bleibt unter low-dose und high-dose wandbewegungsgestört.
- Hibernating myocardium: Myokardsegment zeigt unter low-dose eine Steigerung der regionalen Kontraktilität, unter high-dose Verschlechterung der regionalen Kontraktilität.
- Stunning myocardium: Zeigt unter low-dose und high-dose eine Steigerung der regionalen Kontraktilität.
Aussagekraft
Vorteile der Methode sind die hohe diagnostische Wertigkeit und die Kosteneffizienz. Als Nachteile kann man die teils limitierte Schallbarkeit des Patienten und die hohe Interobserver-Variabilität der Befunde anführen, weshalb eine große Expertise zur adäquaten Beurteilung der Aufzeichnungen unabdingbar ist.
Alternativen
Alternative Methoden zur Ischämie- und/oder Vitalitätsdiagnostik des Herzens sind:
- Belastungs-EKG
- Myokardszintigraphie
- Stress-MRT
- Koronare Flussreserve-Messung
- PET (in Deutschland relativ selten angewendet)