Interobserver-Variabilität
Englisch: interobserver variability
Definition
Die Interobserver-Variabilität ist ein Maß für den Grad der Streuung bzw. Abweichung zwischen verschiedenen Beobachtern bzw. "Observern", die unabhängig voneinander ein Verhalten oder Ereignis registrieren. Sie ist ein Maß für die Abhängigkeit einer klinischen Beobachtung von der Person des Untersuchers. Ist die Variabilität hoch, sind die Sensitivität des Verfahrens und die Spezifität des Befundes stark vom Untersucher abhängig.
Die Interobserver-Variabilität bildet das Gegenstück der Interobserver-Reliabilität.
Abgrenzung
| Begriff | Bedeutung | Konsequenz |
|---|---|---|
| Interobserver-Reliabilität | Grad der Übereinstimmung zwischen Beobachtern | Hohe Reliabilität → geringe Variabilität |
| Interobserver-Variabilität | Grad der Streuung bzw. Abweichung zwischen Beobachtern | Hohe Variabilität → niedrige Reliabilität |
Beispiel
Kommen zwei oder mehrere Psychologen bei der Betrachtung des Verhaltens eines Patienten zu unterschiedlichen Einschätzungen, spricht das für eine hohe Interobserver-Variabilität.
siehe auch: Intraobserver-Variabilität