Spiralarterien
Synonym: Arteriae spirales
Englisch: spiral artery
Definition
Unter Spiralarterien versteht man spiralförmig bzw. geschlängelt verlaufende Arteriolen des Uterus. Sie treten nahezu senkrecht aufsteigend vom Stratum basale in das Stratum functionale des Endometriums über.
Verlauf
Die Blutversorgung von Uterus und Plazenta erfolgt über die Arteriae uterinae, die aus den beiden Arteriae iliacae internae entspringen. Die anastomosierenden Spiralarterien im Bereich der Decidua basalis werden während der Schwangerschaft in ihrem Verlauf durch den Trophoblasten eröffnet. Ab der 2. Schwangerschaftswoche kommt es zur Bildung von Lakunen. Dadurch gelangt das mütterliche Blut in den intervillösen Raum. Darin befinden sich die fetalen Zottenbäume, über die der fetomaternale Gas- und Stoffaustausch stattfindet.
Physiologie
Die Spiralarterien verfügen über Drosselmechanismen, die den Blutfluss im Gefäß einschränken können. Durch die Kontraktion der Spiralarterien wird so die ischämische Phase des weiblichen Zyklus eingeleitet.
Während einer Schwangerschaft werden die Spiralarterien durch Trophoblasteneinwanderung umgebaut, um die Versorgung des Embryos zu sichern. Sie verwandeln sich zu weiten Gefäßen mit geringem Gefäßwiderstand, deren Gefäßende sich deutlich aufweitet. Dazu werden die glatte Muskulatur und die elastischen Fasern der Gefäßwand abgebaut. Dadurch kommt es zu einer Gefäßdilatation, die notwendig für eine ausreichende Uterusversorgung während der Schwangerschaft ist.
Pathophysiologie
Bei fehlender Trophoblasteneinwanderung kommt es zu einer pathologischen Flußveränderung in der Arteria uterina, die sich per Dopplersonographie messen lässt (Notching). Dieses Phänomen kann zur Diagnostik einer schwangerschaftsassoziierten Blutdruckstörung (Präeklampsie) genutzt werden.