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Arcobacter

1. Definition

2. Taxonomie

Die Gattung Arcobacter gehört genauso wie die Gattung Campylobacter zur Familie der Campylobacteraceae innerhalb der Ordnung der Campylobacterales.

Derzeit (2021) zählen sechs Spezies zur Gattung Arcobacter. Davon besiedeln einige Arten Wirbeltiere, andere wiederum kommen in Muscheln bzw. der Umwelt vor:

3. Gattungsmerkmale

Es handelt sich um gramnegative Stäbchenbakterien, die teilweise spiralförmig sind. Sie sind zwischen 0,5 und 3 μm lang, 0,2 bis 0,9 μm breit und weisen eine monotriche Begeißelung auf.

Die Bakteriengattung Acrobacter stimmt in vielen biochemischen und morphologischen Details mit der Gattung Campylobacter überein. Acrobacter lassen sich jedoch im Gegensatz zu Campylobacter bei 15 bis 30 °C unter aeroben Bedingungen vermehren, jedoch nicht bei 42 °C.

4. Anzucht

Die Bakterien werden am besten bei 28 °C unter aeroben oder mikroaeroben Bedingungen gezüchtet. Die Kultivierung sollte dabei über zwei bis drei Tage in nährstoffreichen Medien mit lysiertem Pferdeblut erfolgen. Zur Unterdrückung von Begleitkeimen werden den Nährmedien häufig Kombinationen aus Amphotericin B, Fluoruracil, Cefoperazon, Trimethoprim, Novobiocin und Cycloheximid zugesetzt.

Zur Kultivierung aus Probenmaterial wie z.B. Vaginaltupfern oder Fäzes hat es sich als günstig erwiesen, Arcobacter zunächst über zwei Tage mikroaerob bei jeweils ca. 6 Vol% CO2 und H2 in semisoliden bzw. flüssigen Medien anzureichern. Anschließend erfolgt dann eine Subkultivierung auf einem selektiven Arcobacter-Spezialnährboden für weitere zwei bis drei Tage.

5. Erkrankungen

Der Erreger kann sowohl beim Menschen als auch bei Tieren zu Krankheitssymptomen (z.B. Durchfallerkrankungen) führen. Typischerweise gehen diese Infektionen mit Bauchschmerzen und Übelkeit sowie wässrigem Durchfall einher, jedoch werden auch asymptomatische Krankheitsverläufe beobachtet.

Es wird vermutet, dass es sich bei Acrobacter um einen Zoonoseerreger handelt, jedoch liegen derzeit (2021) noch keine genauen Erkenntnisse über die Pathogenität und mögliche Übertragungswege vor.

6. Quellen

  • Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5
  • Bundesinstitut für Risikobewertung. Mikrobielle Risiken von Lebensmitteln. Arcobacter spp. (Zugriff: 16.10.2021)

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01.11.2021, 08:56
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