Phenazon

Phenazon ist ein Pyrazolon-Derivat. Seine Struktur ähnelt denen anderer schmerzstillender und fiebersenkender Medikamente wie Paracetamol und Metamizol.

Phenazon wirkt auf verschiedene Weise schmerzlindernd und fiebersenkend. Es hemmt die Cyclooxygenase (COX) und dadurch die Synthese von Prostaglandinen wie PGE1 und PGE2 sowie reversibel die Aggregation von Thrombozyten. Zudem hat Phenazon eine zentrale Wirkung, indem es Neuronen im schmerzhemmenden Zentrum aktiviert und so die zentrale Schmerzwahrnehmung unterdrückt. Phenazons antipyretische Wirkung wird über das Wärmeregulationszentrum im Hypothalamus vermittelt. Zusätzlich wird der fiebersenkende Effekt durch eine vermehrte Wärmeabgabe über die Peripherie unterstützt. Aufgrund seiner Wirkung als endogener Prostaglandinsynthesehemmer hat Phenazon auch exsudationshemmende und gefäßabdichtende Eigenschaften.

Der Wirkstoff wird schnell im Magen-Darm-Trakt resorbiert und im Körper zu seinen aktiven Metaboliten umgewandelt. Die Halbwertszeit beträgt etwa 11 Stunden. Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich in der Leber über Enzyme wie CYP2E1 und CYP3A4.

Phenazon wird zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen, Migräne sowie zur Senkung von Fieber eingesetzt.

Durch die Einnahme von Phenazon können verschiedene Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel:

• allergische Reaktionen (Nesselsucht, Rötung)
• Magen-Darm-Beschwerden
• Blutbildveränderungen (Agranulozytose)
• toxische epidermale Nekrolyse

Der Wirkstoff ist kontraindiziert bei:

• genetisch bedingtem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
• Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
• Schwangeren und Stillenden
• Kinder unter 12 Jahren

• Gelbe Liste - Phenazon, abgerufen am 15.05.2023
• Pharmawiki - Phenazon, abgerufen am 15.05.2023