Alemtuzumab
Definition
Alemtuzumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1κ-Antikörper, der spezifisch an das Glykoprotein CD52 auf der Zelloberfläche von reifen B- und T-Lymphozyten bindet.
Biochemie
Alemtuzumab ist ein biotechnologisch hergestellter, humanisierter monoklonaler IgG1-Kappa-Antikörper gegen CD52. Der Wirkstoff hat ein Molekulargewicht von etwa 150 kDa.
Wirkmechanismus
Alemtuzumab bindet an das Glykoprotein CD52 auf der Zelloberfläche von reifen Lymphozyten, jedoch nicht an die Stammzellen, aus denen sich die Lymphozyten differenzieren. Nach Bindung des Antikörpers kommt es zu einer Autolyse der Zellen, so dass sie nicht mehr für immunologische Reaktionen zur Verfügung stehen.
Indikationen
- Chronisch lymphatische Leukämie (CLL)
- Multiple Sklerose (Firstline-Therapie bei schweren Verlaufsformen)
- Graft-versus-Host-Erkrankung (Off-Label)
Applikation
Intravenöse Infusion oder subkutane Injektion
Nebenwirkungen
Besonderheiten
Patienten, die mit Alemtuzumab behandelt werden, müssen im Falle einer erforderlichen Transfusion mit bestrahlten zellulären Blutprodukten (Erythrozytenkonzentraten, Thrombozytenkonzentraten) versorgt werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer Transfusions-assoziierten Graft-versus-Host-Erkrankung (tGvHD).