Alpha-Thalassämie-myelodysplastisches Syndrom
Definition
Das Alpha-Thalassämie-myelodysplastische Syndrom, kurz ATMDS, ist eine sehr seltene erworbene Form der α-Thalassämie bei zugrundeliegendem myelodysplastischem Syndrom.
Epidemiologie
Die Prävalenz der Erkrankung ist kleiner als 1/1.000.000.
Ätiologie
Ursache des ATMDS sind somatische Mutationen im ATRX-Gen auf dem X-Chromosom (Genlokus Xq21.1), die zur verminderten Synthese der α-Globinkette des Hämoglobins führen. Folglich kommt es zur Bildung von Hämoglobin H (HbH-Krankheit) und somit zur α-Thalassämie.
Klinik
Diagnostik
Typischerweise findet sich eine hypochrome mikrozytäre Anämie mit Anisozytose und Poikilozytose im Ausstrich. Eine zytologische und zytogenetische Untersuchung eines Knochenmarkpunktats ist notwendig, um die Diagnose zu bestätigen. Weiterhin kann das ATRX-Gen analysiert werden.
Differenzialdiagnose
Insbesondere erbliche Formen der α-Thalassämie müssen durch molekulargenetische Untersuchung des HBA-Gens ausgeschlossen werden. Gelegentlich wurde Hämoglobin H auch bei einer myeloproliferativen Erkrankung oder einer Erythroleukämie gefunden.
Therapie
Die Therapie hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Die einzige kurative Möglichkeit ist eine Stammzelltransplantation. Weiterhin werden Azacitidin und Lenalidomid verwendet. Unterstützend sind Bluttransfusionen mit Eisenchelatoren sowie Erythropoetin hilfreich.
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