Melphalan
Handelsname: Alkeran®
Synonyme: Melphalanum, Sarkolysin
Englisch: Melphalan
Definition
Melphalan ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien.
Chemische Struktur
Melphalan ist ein Phenylalanin-Derivat von Stickstofflost.
Wirkmechanismus
Melphalan ist ein bifunktionelles Alkylans. Durch die Alkylierung von Guanin wird einerseits die DNA-Methylierung gestört, anderseits kommt es zur Ausbildung von kovalenten Bindungen und Strangbrüchen in DNA und RNA. Der so entstandene DNA-Schaden stoppt den Zellzyklus und initiert die Apoptose, wodurch es zum Absterben von sich teilenden und nicht-teilenden Tumorzellen kommt.
Pharmakokinetik
Melphalan kann in geringen Dosen als Filmtablette eingenommen werden. Bei oraler Gabe beträgt die maximale Bioverfügbarkeit ca. 60-80%. Zur Hochdosistherapie wird Melphalan intravenös verabreicht. Im Blutplasma liegt Melphalan zu 60-90% an Albumin gebunden vor.
Der Arzneistoff wird hauptsächlich durch spontane Hydrolyse inaktiviert und renal eliminiert, weshalb bei stark eingeschränkter Nierenfunktion unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich sein kann.
Indikationen
Melphalan wird in Kombination mit anderen Zytostatika zur Behandlung verschiedener Krebsformen eingesetzt, darunter
Außerdem kommt es im Rahmen der myeloablativen Therapie zur Vorbereitung einer Stammzelltransplantation zum Einsatz.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Brennen an der Injektionsstelle
- Leukopenie
- Thrombozytopenie
- Anämie
- Allergische Reaktionen wie Urtikaria oder Exanthem, selten bis hin zum anaphylaktischem Schock
- Stomatitis
- Alopezie
- Hyperurikämie
- Transaminasenanstieg
- Amenorrhoe bei Frauen
- Sterilität bei Männern
Darüberhinaus ist Melphalan kanzerogen, weshalb es noch Jahre nach der Behandlung zum Auftreten akuter Leukämien kommen kann.