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Myokard

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Synonyme: Herzmuskel, Herzmuskulatur, Herzmuskelgewebe
Englisch: myocardium, myocardial tissue

1. Definition

Das Myokard ist die zwischen dem Endokard (der Herzinnenhaut) und dem Epikard (Außenhaut des Herzens) gelegene Schicht an Herzmuskelgewebe. Es umfasst auch die im Herzlumen gelegenen Papillarmuskeln und Trabekel (Trabeculae carneae).

2. Einteilung

2.1. ...nach Funktion

Das Myokard unterteilt sich in:

2.2. ...nach Lokalisation

  • Vorhofmyokard: Muskulatur der Vorhöfe
  • Ventrikelmyokard bzw. Kammermyokard: Muskulatur der Herzkammern

3. Histologie

Das Myokard ist wie die Skelettmuskulatur quer gestreift. Morphologisch nimmt es eine Zwischenstellung zwischen der glatten Muskulatur und der Skelettmuskulatur ein. Das Gewebe besteht aus einzelnen ein- oder zweikernigen Zellen, den Kardiomyozyten, die ein funktionelles Synzytium bilden. Im Gegensatz zu den peripher gelegenen Kernen der Skelettmuskulatur liegt der Zellkern jedoch zentral.

Der Zellleib der Herzmuskelzellen ist verzweigt, der Zellverbund geflechtartig angeordnet. Die Zellen sind durch sogenannte Glanzstreifen (Disci intercalares) untereinander verbunden. Sie sorgen durch die in ihnen enthaltenen Gap Junctions für die Erregungsausbreitung zwischen den Herzmuskelzellen. Darüber hinaus enthalten sie Desmosomen und Adherens Junctions zur Stabilisierung des Zellverbands und zur Kraftübertragung.

Wie die Skelettmuskulatur weist das Myokard einen regelmäßigen Aufbau aus speziellen quergestreiften Muskelfasern auf. Es besitzt auch ein System für den schnellen Calciumeinstrom in Form von Terminalzisternen des sarkoplasmatischen Retikulums und T-Tubuli der Zellmembran. Im Gegensatz zu den Triaden der Skelettmuskulatur findet man im Myokard Einheiten aus einer Terminalzisterne und einem T-Tubulus, so genannte Dyaden.

4. Regeneration

Untergegangenes Myokard (z.B. im Rahmen eines Herzinfarkts) wird nicht durch funktional gleichwertiges Gewebe ersetzt, sondern durch Bindegewebe. Nach neueren Erkenntnissen (2009) ist jedoch auch das Myokard in beschränktem Umfang in der Lage, sich zu erneuern. Das konnte anhand von 14C-Untersuchungen von Kardiomyozyten-DNA nachgewiesen werden. Danach werden bei einem 25jährigen etwa 1% der Herzmuskelzellen pro Jahr ersetzt. Diese Rate sinkt bei 75jährigen auf 0,45% ab. Während eines Lebens werden jedoch weniger als 50% der Herzmuskelzellen ausgetauscht.

5. Literatur

  • Bergmann et al. Evidence for Cardiomyocyte Renewal in Humans, Science 3 April 2009: Vol. 324. no. 5923, pp. 98 - 102 -> Abstract

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