Hydroxyprolin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. März 2021, 12:12 Uhr
Synonym: L-Hydroxyprolin
Abkürzung: Hyp
Englisch: hydroxyproline
Definition
Hydroxyprolin ist eine nicht-essentielle Aminosäure.
Synthese
Im Körper entsteht Hydroxyprolin enzymatisch aus Prolin unter dem Einfluss der Prolinhydroxylase mit Ascorbinsäure als Coenzym. Die oxydative Umwandlung erfolgt erst, wenn Prolin an ein Peptid gebunden ist.
Vorkommen
Freies Hydroxyprolin kann nur in sehr geringem Ausmaß in Proteine eingebaut werden. Daher findet es sich nur in bestimmten Proteinen und besitzt keinen eigenen genetischen Code. Hydroxyprolin kommt im wesentlichen nur im Kollagen und im Elastin vor. Hier stellt es 14% bzw. 2% der Aminosäurereste.
Aufgrund der Fokussierung auf nahezu nur ein Strukturprotein gilt die Hydroxyprolin-Ausscheidung im Harn als grober Marker für den Kollagenumsatz.
Labormedizin
Hydroxyprolin kann bei Verdacht auf eine Erkrankung mit hohem Kollagenumsatz im 24-h-Sammelurin bestimmt werden. Die Bestimmung sollte in der Regel durch die Untersuchung der Pyridinoline ersetzt werden, da diese sensitiver und spezifischer sind und keine Diätvorschriften vor und während des Urinsammelns erfordern.
Vorbereitung
Drei Tage vor und während der Sammelperiode muss der Patient auf Fleisch und gelatinehaltige Lebensmittel verzichten, da der Verzehr dieser Speisen zu falsch-hohen Resultaten führen kann.
Material
Für die Untersuchung werden 50 ml von einem 24-h-Sammelurin benötigt.
Vor und während des Sammelns muss der Urin mit Salzsäure angesäuert werden. Zur präzisen Konzentrationsbestimmung muss in jedem Fall die Menge des Sammelurins mit angegeben werden.
Referenzbereich
Der Referenzbereich liegt bei Werten bis 35 mg pro Tag.
Interpretation
Erhöhte Hydroxyprolinwerte im Sammelurin finden sich bei:
- Erkrankungen mit hohem Kollagenabbau (z.B. bei hohem Knochenumsatz)
- Beurteilung konservierungs- u. sterilisationsbedingter Kollagenschädigung an Organtransplantaten
Hinweis: Bei Osteoporose müssen die Konzentrationen nicht unbedingt erhöht sein.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 22.03.2021