Hypotonie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. April 2013, 18:17 Uhr
Synonyme: Hypotonia, Hypotonus, Hypotension
Englisch: hypotonia; hypotonicity
Definition
Als Hypotonie bezeichnet man Blutdruckwerte unterhalb von 100/60 mmHg. Im Gegensatz zur Hypertonie besteht jedoch nur beim Auftreten von Beschwerden Handlungsbedarf von ärztlicher Seite.
ICD10-Codes
- I95.0: Idiopatische Hypotonie
- I95.1: Orthostatische Hypotonie
- I95.2: Hypotonie durch Arzneimittel
Arten der Hypotonie
Es lassen sich folgende Formen der Hypotonie unterscheiden:
Primäre Hypotonie
- unbekannte Ätiologie (idiopathisch)
- bei Menschen mit leptosomen Körperbau
- oft in Verbindung mit körperlicher Inaktivität
Sekundäre Hypotonie
- endokrine Hypotonie
- kardiovaskuläre Hypotonie
- Karotissinussyndrom
- Vena-cava-inferior-Syndrom
- Perikarderguss/Perikardtamponade
- Kardiomyopathien
- medikamentöse Hypotonie (Betablocker)
- infolge Hypovolämie
- im Rahmen von Infektionen
- vagotone Hypotonie (physiologisch bei Sportlern)
Orthostatische Hypotonie
Sie ist bedingt durch das Absacken des Blutes in die Beine beim Übergang vom Liegen zum Stehen (Orthostase) infolge Versagens des Spannungszustandes der Venen und ungenügender Blutförderung entgegen der Schwerkraft (Orthostase-Syndrom).
Diagnostik
Zur Basisdiagnostik der Hypotonie zählen in erster Linie die Blutdruckmessung, die Langzeitblutdruckmessung, das EKG und Funktionstests wie der Schellong-Test. Zum Ausschluss einer sekundären Hypotonie sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich, die sich nach dem Ursachenverdacht richten.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Primäre Hypotonien werden meist durch eine Kombination medikamentöser, physiotherapeutischer und diätetischer Maßnahmen behandelt:
- Etilefrin (z.B. Effortil®), Wirkdauer ca. 30 Minuten
- Dihydroergotamin (z.B. Ergomimet®), Wirkdauer ca. 12 Stunden
- ggf. kreislaufstimulierende Phytotherapeutika
- Salzreiche Ernährung
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Körperliche Bewegung
- Kneipp-Anwendungen