Lycaconitin
1. Definition
Lycaconitin ist ein giftiges Alkaloid, das in Pflanzen der Gattung Aconitum (Eisenhut) vorkommt, insbesondere im Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum). Es gehört zur Gruppe der Nor-Diterpenalkaloide und ist pharmakologisch aktiv.
2. Chemie
Die Summenformel von Lycaconitin lautet C36H48N2O10. Die molare Masse ist 668,8 g/mol.
3. Wirkung
Lycaconitin wirkt bereits in sehr geringen Mengen neurotoxisch. Schon der Hautkontakt mit den Blättern kann zu Intoxikationen führen. Typisch ist ein Taubheitsgefühl an den betroffenen Hautstellen. Bei Aufnahme über die Schleimhäute kommt es zu einem charakteristischen Kältegefühl und typischen Vergiftungserscheinungen. Symptome einer Vergiftung umfassen Übelkeit, Erbrechen, Parästhesien, Herzrhythmusstörungen und Lähmungen. Der Tod tritt meist durch Atemlähmung oder Kammerflimmern ein.
4. Vorkommen
Lycaconitin kommt in allen Pflanzenteilen des Wolfs-Eisenhuts vor, die höchsten Konzentrationen finden sich im Rhizom und in den Samen.
5. Verbreitung
Die Pflanze gedeiht auf feuchten, nährstoffreichen Böden und ist in Teilen Europas und Asiens verbreitet. In Deutschland kommt sie im mittleren und südlichen Teil vor, zum Beispiel in den Alpen, im Alpenvorland und im Schwarzwald. Hier kommt sie vor allem in feuchten Gebüschen, Auenwäldern und montanen Laubmischwäldern vor.
6. Therapie
Bei Vergiftungen mit Lycaconitin sind Maßnahmen wie die Gabe von Aktivkohle, Magenspülung und intensivmedizinische Betreuung erforderlich. Ein spezifisches Antidot ist derzeit (2025) nicht bekannt.
7. Literatur
- Dohrmann. Beitraege zur Kenntniss des Lycacontitins. Dissertation. 1888
- Wikipedia – Wolfs-Eisenhut, abgerufen am 14.04.2025
- Giftpflanzen – Hahnenfußblättriger Eisenhut, abgerufen am 14.04.2025
- Goethe Universität Frankfurt – Gifte, abgerufen am 14.04.2025