X-chromosomal dominante Protoporphyrie
Synonym: X-chromosomal dominante erythropoetische Protoporphyrie
Englisch: X-linked erythropoietic protoporphyria, XLP
Definition
Die X-chromosomal dominante Protoporphyrie, kurz XLP, ist eine seltene Form der Porphyrien. Klinisch äußert sie sich durch eine ausgeprägte Photosensibilität.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine sehr seltene Erkrankung mit einer Prävalenz von weniger als 1 zu 1.000.000. Männer sind meist schwer betroffen, bei heterozygoten Frauen kann der Phänotyp stark variieren (von asymptomatisch bis schwer symptomatisch).
Ätiopathogenese
Die Erkrankung wird durch eine Gain-of-Function-Mutation in der erythrozytären ALA-Synthase 2 (ALAS-2), einem Enzym der Hämsynthese, verursacht. Es kommt zur Akkumulation von Protoporphyrin in den Erythrozyten. Einfallendes Sonnenlicht verursacht eine Photohämolyse, wodurch zytotoxisches Protoporphyrin in das umliegende Hautgewebe austritt und die Symptome verursacht.
Symptome
Klinisch ähnelt die XLP der erythropoetischen Protoporphyrie. Es kommt zu einer akuten Photosensitivität mit Juckreiz, Brennen und Schmerzen, häufig mit begleitender Schwellung und Rötung der Haut. Die Schmerzen können Stunden bis Tage nach dem auslösenden Ereignis andauern.
Im Gegensatz zu anderen kutanen Porphyrien bilden sich keine Blasen. Aufgrund der Akkumulation von Protoporphyrin in der Leber besteht das Risiko eines Leberversagens. Teils treten Protoporphyrin-haltige Gallensteine auf. In etwa 50 % der Fälle kommt es zu einer Anämie.
Therapie
Eine kausale Therapie gibt es aktuell (2023) nicht. Wichtig sind vor allem präventive Maßnahmen wie das Meiden von direkter Sonneneinstrahlung.
Quellen
- European Porphyria Network – The Porphyrias, abgerufen am 25.05.2023
- orpha.net – X-linked erythropoietic protoporphyria, abgerufen am 25.05.2023
- Balwani, Erythropoietic Protoporphyria and X-Linked Protoporphyria: pathophysiology, genetics, clinical manifestations, and management, Molecular Genetics and Metabolism, 2019
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