Wobbler-Syndrom (Veterinärmedizin)
von englisch: to wobble - wackeln, schwanken
Synonyme: zervikale Spondylomyelopathie, Wobbler Syndrom
Englisch: wobbler syndrome
Definition
Das Wobbler-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die durch Schädigungen der Halswirbelsäule und des Rückenmarks verursacht wird. Sie führt zu einem unsicheren und ataktischen Gang.
Betroffen sind vor allem Hunde und Pferde, wobei die Ursachen und die Prognose sehr unterschiedlich sein können.
Epidemiologie
Das Wobbler-Syndrom bei Hunden betrifft vor allem große Rassen wie den Dobermann oder die Deutsche Dogge. Seltener sind auch Dalmatiner, Rhodesian Ridgeback oder Barsoi betroffen. Rüden sind ca. doppelt so häufig betroffen wie Hündinnen.
Ätiologie
Beim Hund können angeborene Fehlbildungen, Bandscheibenerkrankungen oder degenerative Veränderungen die Ursache sein. Auch Fehlernährung und genetische Faktoren können eine Rolle spielen.
Beim Pferd tritt das Syndrom meist bei Jungtieren als Folge von Wachstumsstörungen auf, aber auch Traumata, Bandscheibenvorfälle oder Virusinfektionen (z.B. Equines Herpesvirus 1) zählen zu den möglichen Auslösern.
Symptome
Das Wobbler-Syndrom äußert sich durch eine zunehmende Gangunsicherheit, besonders in den Hintergliedmaßen. Es kommt zu Bewegungs- und Koordinationsstörungen.
Bei Hunden kommt es häufig zu breitbeinigem Stehen und Gehen sowie übermäßigem Krallenabrieb.
Pferde zeigen Probleme beim Wenden, Rückwärtsgehen und beim Überwinden von Hindernissen.
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf einer neurologischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT. Myelographien können bei Pferden zur Darstellung von Verengungen des Wirbelkanals eingesetzt werden.
Therapie
Je nach Schweregrad kommen operative oder konservative Therapien infrage:
- Operativ: Entfernung komprimierender Strukturen oder Stabilisierung der Wirbelsäule.
- Konservativ: Ruhigstellung, Anpassung der Ernährung (bei Hunden), schmerzlindernde Medikamente und unterstützende Physiotherapie.
Prognose
Die Heilungschancen hängen von der Ursache und vom Verlauf der Erkrankung ab. Während milde Formen gut behandelbar sind, haben komplexe Fehlbildungen häufig eine schlechtere Prognose.
Quellen
- Justus-Liebig-Universität Giessen – Das Wobbler Syndrom der großen Hunderassen, abgerufen am 13.01.2025
- Equiva – Das Wobbler Syndrom - Bewegungsstörungen beim Pferd, abgerufen am 13.01.2025