Wilkie-Syndrom
Synonyme: Arteria-mesenterica-superior-Syndrom, Syndrom der oberen Mesenterialarterie, mesenteriales Duodenalkompressions-Syndrom, Mesenterialwurzelsyndrom
Englisch: Superior mesenteric artery syndrome, cast syndrome, initermittent arterio-mesenteriic occlusion
Definition
Das Wilkie-Syndrom beschreibt eine sehr selten auftretende Duodenalstenose durch Kompression der Pars horizontalis duodeni zwischen der Arteria mesenterica superior und der Aorta.
Hintergrund
Die Arteria mesenterica superior entspringt der Aorta normalerweise mit einem Abgangswinkel von 38-65°. Beim Wilkie-Syndrom beträgt der Winkel lediglich 6-25°.[1]
Epidemiologie
Die Prävalenz des Wilkie-Syndroms wird auf ca. 0,013-0,3 % geschätzt. Dabei sind typischerweise Frauen zwischen 10 und 39 Jahren betroffen.
Ätiologie
Zu den Hauptursachen des Wilkie-Syndroms zählen:
- erheblicher chronischer Gewichtsverlust (z.B. durch Ernährungsstörungen)
- postoperative Zustände (z.B. nach Skolioseoperation)
- anatomische Anomalien
- Traumata
Symptome
Das Wilkie-Syndrom manifestiert sich mit (v.a. postprandialen) Oberbauchschmerzen, chronischer Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl sowie mit Gewichtsabnahme bis hin zur Kachexie.
Therapie
Das Wilkie-Syndrom kann initial konservativ therapiert werden. Nutritive Maßnahmen (z.B. parenterale Ernährung) sollen den Gewichtsverlust kompensieren. Das dadurch gewonnene Fettpolster zwischen Arteria mesenterica superior und Aorta soll eine Spreizung des Abgangswinkels bewirken.
In der Regel ist jedoch eine Duodenojejunostomie notwendig. Alternativ kann die Arteria mesenterica superior an der Aorta kaudal der Nierenarterienabgänge reanastomosiert werden (Transposition der Arteria mesenterica superior).
siehe auch: Nussknacker-Syndrom
Quelle
- ↑ Lama R et al.; Multidetector CT of Vascular Compression Syndromes in the Abdomen and Pelvis; RadioGraphics; published online: Jan 1 2014
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