Vorderdarm
Englisch: foregut
Definition
Als Vorderdarm bezeichnet man in der Embryologie den vordersten, kranialen Abschnitt des primitiven embryonalen Darmrohrs. Er liegt zwischen Mundbucht und Mitteldarm.
Hintergrund
Der Vorderdarm wird an seinem kranialen Ende von der Prächordalplatte begrenzt. Er endet dort blind an der Membrana oropharyngealis.
Einteilung
Der Vorderdarm lässt sich in zwei Abschnitte untergliedern:
- oberer Vorderdarm (embryonaler Pharynx)
- unterer Vorderdarm (Ösophagus, Magen und oberer Teil des Duodenums)
Zudem entstehen durch Aussprossung aus dem Vorderdarm auch die Luftröhre und die Lunge. Für den oberen Vorderdarm wird von einigen Autoren auch der Begriff "Kopfdarm" verwendet.
Derivate
- Oesophagus: Zunächst liegt er nur als kurzes Epithelrohr vor, das sich durch Streckung der oberen Körperhälfte und den Abstieg der Brusteingeweide anschließend verlängert. Das Epithelrohr umgebende Mesenchym bildet 2 Schichten glatter Muskulatur aus. Das Septum oesophagotracheale bildet die Abgrenzung zur Trachea.
- Magen: Die Magenanlage ist zunächst eine spindelförmige Erweiterung, die rechts und links des ventralen Mesogastriums gehalten wird. Die Hinterwand der Anlage wächst schneller als die Vorderwand. Dadurch formen sich die kleine und große Magenkurvatur. Anschließend kommt es zur 1. Magendrehung um die longitudinale Achse (90° im Uhrzeigersinn). Danach folgt die 2. Magendrehung ("Magenkippung") um die sagittale Achse, wodurch sich die Kardia nach links und minimal unten verlagert und der Pylorus nach rechts oben. Sowohl der rechte als auch der linke Nervus vagus werden durch Drehung und Kippung mit verlagert. Der linke Nervus vagus ist jetzt ventral und bildet den Truncus vagalis anterior, der rechte befindet sich nun dorsal und bildet den Truncus vagalis posterior.
Fachgebiete:
Allgemeine Embryologie
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