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Vitamin-K-Prophylaxe

Englisch: vitamin k prophylaxis

1. Definition

Als Vitamin-K-Prophylaxe bezeichnet man die prophylaktische Substitution von Vitamin K bei Neugeborenen, um schwere Blutungen durch den physiologisch niedrigen Spiegel an Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren nach der Geburt zu verhindern.

2. Hintergrund

Vitamin K ist essenziell für die Blutgerinnung, da die Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X Vitamin-K-abhängig synthetisiert werden. Neugeborene haben in den ersten Lebenswochen oft niedrige Spiegel dieser Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren, da Vitamin K die Plazentaschranke nur schlecht passieren kann und noch nicht ausreichend durch Darmbakterien produziert wird. Zudem ist der Vitamin-K-Gehalt der Muttermilch relativ niedrig.[1] Ein Mangel an Vitamin K und abhängigen Gerinnungsfaktoren kann schwere Blutungen im Gehirn, im Gastrointestinaltrakt oder in der Haut verursachen.

3. Anwendung

Man unterscheidet die standardmäßig durchgeführte orale Gabe von der selteneren intramuskulären Injektion.

3.1. Orale Gabe

Gesunde Neugeborene erhalten dreimal 2 mg Vitamin K in Form von Tropfen, die direkt in den Mund geträufelt werden. Die drei Dosien werden jeweils im Rahmen Vorsorgeuntersuchungen U1 (direkt nach der Geburt), U2 (3. bis 10. Lebenstag) und U3 (4. bis 5. Lebenswoche) verabreicht.[1]

3.2. Intramuskuläre Injektion

In besonderen Situationen kann die Vitamin-K-Gabe auch durch eine Injektion im Rahmen der U1 erfolgen. Dies ist besonders relevant bei Neugeborenen, die reif geboren wurden, aber einen schlechten Allgemeinzustand aufweisen, bei Verdacht auf Resorptionsstörungen oder wenn Zweifel bestehen, dass eine dreimalige orale Gabe durchführbar ist. Auch bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm gilt die Vitamin-K-Prophylaxe in Form einer Injektion als sinnvoll. Die Injektion enthält 1 mg Vitamin K.[2] Nach der Injektion muss eine ausreichende tägliche Vitamin-K-Zufuhr gewährleistet werden. Lag die initiale Dosis unter 1 mg, so wird im Rahmen der U3 eine zusätzliche orale Dosis als Ergänzung verabreicht.

In vielen Ländern ist die einmalige i.m.-Injektion Standard, da die Wirksamkeit besser ist als bei der dreifachen oralen Gabe.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

4. Quellen

  1. 1,0 1,1 www.gesund-ins-leben.de – Warum und in welcher Form brauchen Säuglinge zusätzlich Vitamin K?, abgerufen am 24.01.2024
  2. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin Berlin, Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen, Monatsschr Kinderheilkd 2013

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